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Stadtgärten

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Urban Gardening in Nürnberg

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Bluepingu Stadtgarten

Die Bedeutung:
"Urban Gardening" stammt aus dem Englischen und bedeutet "städtisches Gärtnern".

Der Zweck:
Im Gegensatz zur Schrebergartenkultur steht die Gemeinschaft im Fokus. Die Gärtner möchten mit ihrer Arbeit einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen und eine starke Community aufbauen.

Die Formen:
"Urban Gardening"-Projekte sind in der Regel öffentlich zugänglich. Häufig finden sich sogenannte Gemeinschaftsgärten: Hier gibt es keine persönlichen Bereiche. Der Garten gehört allen Mitgliedern.

Auch auf öffentlichem Gelände findet sich der Trend: In Nürnberg können Bürger eine Patenschaft für einen Grünstreifen oder ein Beet an der Straße übernehmen.

Bepflanzen Hobbygärtner eine Stelle ohne Einverständnis, nennt man das Guerilla Gardening.











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Der Solarkocher

Die verspiegelte Halbkugel bündelt das Sonnenlicht auf einen Mittelpunkt. Mit der entstehenden Hitze kann wie auf einer Herdplatte gekocht werden.

Die Kräuterecke

Ob Rosmarin, Lavendel oder Minze: Die Kräuterecke hält alles bereit, was der Hobbykoch begehrt.

Die Bar

Das Herzstück des Gartens - am selbst gezimmerten Tresen treffen sich die fleißigen Gärtner nach getaner Arbeit zum gemeinsamen Essen und Trinken.

Die Chill-Lounge

Auf den kreativen Palettenbänken können müde Gärtner und Besucher einfach mal die Seele baumeln lassen.

Die Obst-Plantage

Ganz schön süß: Äpfel, Johannisbeeren, Himbeeren und Kirschen tummeln sich an den Sträuchern und Bäumen entlang der kurzen Obst-Allee. Weiße Gardinen schützen die empfindlichen Früchte vor den gierigen Schnäbeln der Vögel.

Das Gewächshaus

Einen besonderen Wert legen die Stadtgärtner auf die Pflege alter Sorten. Die noch jungen Triebe gedeihen am besten im Gewächshaus.

Die Bienenstöcke

Die kleinen Insekten aus den eigenen Bienenstöcken bestäuben fleißig die vielen Blüten in den Beeten - und produzieren darüber hinaus feinen Stadtgarten-Honig.

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Schulprojekt am Spittlertor

Am Spittlertorzwinger wachsen die Radieschen - Seit 2016 können dort Schüler der Grundschule St. Johannis und der Knauerschule Obst, Gemüse und Kräuter anpflanzen.

Mit Heide Werner vom Bund Naturschutz besucht die Klasse 3a aus St. Johannis mehrmals im Monat das "Klassenzimmer im Grünen". 
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Das Gärtnern zwischen Stadtmauern ist keine neue Erfindung. Um dem Trend auf den Grund zu gehen, ist eine Reise in die Vergangenheit nötig.

Die Geschichte der Stadtgärten beginnt vor rund 10.000 Jahren. Umherziehende Jäger und Sammler gründeten erste Siedlungen. Lange Reisen zur Nahrungsbeschaffung waren so nicht mehr möglich. Eine neue Lösung musste her - die lag sprichwörtlich vor der eigenen Haustür. Mit Gemüsegärten zwischen den Wohnhäusern konnten sich die Einwohner selbst versorgen, ohne weite Wege in Kauf nehmen zu müssen.

Aus dem Nutzgarten entwickelten sich bald Zieranlagen. Die Herrscher der Antike ließen in ihren Städten prächtige Parks errichten. Als eines der sieben Weltwunder gingen so die „Hängenden Gärten von Babylon“ in die Geschichte ein.
 
Im Römischen Reich gehörte ein „hortus“, ein kleiner Nutzgarten, zur Standardausstattung eines jeden Stadthauses.

Im Mittelalter stellten Burg- und Apothekergärten eine lebensnotwendige Stütze in Zeiten von Belagerungen dar. War eine Stadt monatelang von der Außenwelt abgeschnitten, war der Gemüseanbau innerhalb der Mauern eine Frage des Überlebens.

Bis ins 20. Jahrhundert blieb der städtische Nutzgarten eine wichtige Versorgungsquelle. In der großen Hungersnot nach dem Zweiten Weltkrieg bauten Berliner Bürger vor dem Reichstag Kartoffeln an.

Mit dem Wirtschaftswunder der Nachkiegsära schwand die Bedeutung der Stadtgärten. Frische Ware aus aller Welt gab es plötzlich jeden Tag im Supermarkt. Die Gartenkolonien in deutschen Vorstädten dienten immer mehr als privater Erholungsort.

Seit der Jahrtausendwende sprießen durch die Urban-Gardening-Bewegung jedoch
wieder bepflanzte Hinterhöfe, begrünte Dachterrassen und Gemeinschaftsgärten in den städtischen Betonwüsten hervor.

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Interkultureller Garten

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Dachgarten Theresienkrankenhaus

Auf der luftigen Terrasse des St. Theresien-Krankenhauses haben fleißige Hände ein kleines Idyll geschaffen. Mit der Kräuterecke helfen die Gärtner auch den Patienten.



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Baumpatenschaften

Baumscheiben - so nennt die Stadtverwaltung die unzähligen grünen Flecken entlang Nürnbergs Straßen. Für interessierte Bürgerinnen und Bürger hat der "Servicebetrieb Öffentlicher Raum" (SÖR) ein besonderes Angebot geschaffen: Wer möchte, kann die Betreuung eines solchen Beetes übernehmen.

Rainer Edelmann ist einer der über 800 Paten in Nürnberg. Der Hobbygärtner betreut 13 Baumscheiben in der Südstadt. "Und ich möchte jedes Jahr eine neue!", sagt der 59-Jährige vom Bund Naturschutz.



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Saatbomben sind die Geheimwaffe der Guerilla-Gärtner. Spielerisch leicht lassen sich damit betonierte Flecken begrünen. Die Kugeln sind im Handumdrehen hergestellt.

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Impressum

Wir bedanken uns herzlich bei allen Protagonistinnen und Protagonisten, dem Stadtgarten „Bluepingu“, der Klasse 3a der Grundschule St. Johannis, dem Interkulturellen Garten Fürth, dem St. Theresen-Krankenhaus und den vielen Baumpaten, die unser Projekt zu dem gemacht haben, was es ist. Und auch bei unserem Professor Dr. Markus Paul, der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand.

Musik: Michael Lang
Alle Rechte beim Verfasser.  

Verantwortlicher im
Sinne des § 55 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag:
Johannes Hirschlach
Hintere Kellereigasse 7
91413 Neustadt/Aisch
johannes.hirschlach@web.de

Ein Projekt der Hochschule Ansbach, Studiengang Ressortjournalismus (Fach "Projekt Crossmedia"), und Nordbayern.de, das Online-Portal der Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung.


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Die interkulturellen Gärtner

Im Familienparadies

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Name: Alja ter Burg

Alter: 42

Herkunft: Niederlande

In Deutschland seit: 2013

Beruf: Projektleiterin

Im Stadtgarten seit: 2014

Im Stadtgarten, weil: "...es für die Kinder hier so viel gibt! Als Familie haben wir daheim nur einen Balkon. Im Garten sind andere Kinder, es gibt einen Spielplatz und immer etwas zu naschen!"








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Der Fleißarbeiter

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Name: Bui van Hulg

Alter: 76

Herkunft: Vietnam

In Deutschland seit: 1981

Beruf: Rentner

Im Stadtgarten seit: 2005, von Anfang an dabei

Im Stadtgarten, weil: "...ich die Natur und Gartenarbeit mag. Ich bin im Sommer jeden Tag fünf bis sechs Stunden hier. Dabei pflanze ich auch blaue Kürbisse, Koriander und Zucchini aus meiner Heimat an."
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Mann von Welt

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Name: Leon da Silva

Alter: 70

Herkunft: Portugal, geboren und aufgewachsen in Angola

In Deutschland seit: 1992

Beruf: Bautechniker, Militärpsychologe, Künstler

Im Stadtgarten, weil: "...es entspannt! Man sieht hier alles wachsen - wie ein Kind. Das, was ich anpflanze, zum Beispiel "Couve-galega", koche ich auch gerne. Daraus mache ich das portugiesische Nationalgericht 'Caldo Verde'."


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Viva la Cuba

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Name: Beatriz Schwarz-Texidor

Alter: 46

Herkunft: Kuba

In Deutschland seit: 1999

Beruf: Team- und Projektassistentin

Im Stadtgarten seit: 2010

Im Stadtgarten, weil: "...ich von außen an den Beeten vorbeigelaufen bin und mir gedacht habe: Das ist schön! Das Ziel, verschiedene Nationen zu integrieren, finde ich toll. Außerdem kann ich hier 'hierbabuena' anpflanzen, das ist die Minze für den Cocktail Mojito."











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Das Landkind

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Name: Muriel Meignan

Alter: 35

Herkunft: Frankreich

In Deutschland seit: 2006

Beruf: Französischlehrerin

Im Stadtgarten seit: 2016

Im Stadtgarten, weil: "...ich auf dem Land aufgewachsen bin. In der Stadt hat mir der Kontakt zur Natur gefehlt. Außerdem gibt es hier keine Zäune, alle sind zusammen. Das ist vor allem für die Kinder super."
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Der Netzwerker

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Name: Tommaso Marani

Alter: 44

Herkunft: Italien

In Deutschland seit: 2009

Beruf: Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Im Stadtgarten seit: 2016

Im Stadtgarten, weil: "...ich hier in zwei Monaten mehr Leute kennengelernt habe, als in den vorherigen drei Jahren in Fürth. Meine Frau, meine Tochter und ich haben ein Jahr auf ein freies Beet gewartet. Seit März sind wir nun hier und es ist wunderbar, wie alle als Gemeinschaft funktionieren. Das Zusammensein und die Kontakte sind da sogar wichtiger als das Beet."








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Die Garten-Veteranin

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Name: Messeret Kasu

Alter: 46

Herkunft: Äthiopien

In Deutschland seit: 2001

Beruf: Gebäudereinigerin

Im Stadtgarten seit: 2005, von Anfang an dabei

Im Stadtgarten, weil: "...ich hier viele Leute treffe und mit ihnen etwas machen kann. Das ist mir auch sehr wichtig, dass im Garten so viele verschiedene Nationen wie möglich sind."



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