INTRO
WillkommenDas T-Shirt
Jeder hat es, sei es nur für "unten drunter" oder als schickes Oberteil, das T-Shirt passt einfach immer.
Warum sich die Textilie also nicht genauer ansehen und ein bisschen verstehen, wo sie herkommt, wie sie hergestellt wird und was man alles damit machen kann?
Designer und Fachkundige aus der Modebranche geben einen Einblick in die Modewelt. Warum wir nicht unbedingt ein Tattoo brauchen, um unser Anliegen nach außen zu tragen und wie das einztige Unterhemd in den
Modeolymp aufgestiegen ist, erfahrt ihr in meiner Webreportage.
Ein weiterer Aspekt, auf den die Reportage und die hier Beteiligten aufmerksam machen möchten, ist mehr Fairness, Nachhaltigkeit und Gesundheit in der Bekleidungsindustrie.
Die Geschichte
Die Geschichte
Die Geschichte
John Lennon hat es in den 70ern vorgemacht. Er gab die Vorlage für die Aufschrift „I Love NY“ auf dem weißen Basic. Heute sind Städtenamen nicht mehr von den weichen Baumwolloberteilen wegzudenken.
Das T-Shirt mit Print gibt es sogar noch länger, nämlich seit 1950.
Die Möglichkeit, Begeisterung für ein Label auszudrücken oder seine Meinung zum Weltgeschehen kundzutun, nutzen wir seit vielen Jahren uneingeschränkt.
Leicht hatte es das T-Shirt aber nicht. Ärmellos und im Verborgenen durfte es zunächst nur als Unterwäsche der Soldaten fungieren: Weiß, rein, bequem.
Es ist das perfekte Unterhemd, was sich zur Allzweck Oberbekleidung gemausert hat. Der Stoff, aus dem es gemacht ist: die Baumwolle (engl. Cotton).
Sie entsteht aus einer Pflanze, die inzwischen unerschöpflich angebaut wird, um alle möglichen Textilien herzustellen. Die erste wasserbetriebene Spinnmaschine, die das Garn für den Stoff lieferte, entstand 1764. In der Erfindung der „Spinning Jenny“ in England liegt der Ursprung des T-Shirts.
Was das T-Shirt alles so drauf hat, was es so besonders und einzigartig macht, dass es heute nicht mehr wegzudenken ist, wo alles begann und vor allem wie aus einem Unterhemd ein Trend werden konnte, verrät uns seine Geschichte.
"Mode verändert sich, Stil bleibt für immer" - Coco Chanel, ModedesignerinDie 1940er JahreDas T-Shirt wird modisch
Bereits 1858 ist das 'Marine-Shirt' offizielle Uniform der französischen Flotte. Ende der 1930er Jahre lässt sich dann die französische Designerin Coco Chanel bei einem Spaziergang am Strand von Deauville von Fischern zum T-Shirt mit Streifen inspirieren.
In dieser Zeit kreiert die selbstbewusste Coco einen ganz neuen burschikosen Stil, denn Damenhose & Shirt erweitern nun den Alltagslook von Rock und Bluse.
So vergrößert das Oberteil in T-Form seinen Bekanntheitsgrad und versteckt sich nicht mehr nur bei den Arbeitern, Soldaten und Seeleuten, sondern bahnt sich seinen Weg in die Welt der Mode.
"Träume als würdest du ewig leben. Lebe als würdest du heute sterben"- James Dean, Schauspieler Die 1950er JahreDas T-Shirt wird berühmt
Ein schlichtes weißes T-Shirt kombiniert mit Jeans, roter Lederjacke und Zigarette im Mundwinkel machen ihn zur Kultfigur, die sich entgegen seiner Zeit kleidet und mit Lässigkeit provoziert.
Diese "Uniform" entwickelt sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum absoluten Trend der amerikanischen Jugend. Sie trennt deutlich die unterschiedlichen Personengruppen.
Die „Halbstarken“ gegen die High Society, die mit teuerer Markenkleidung prahlt: Anzug und Krawatte gegen Jeans und T-Shirt.
Rebellion ist das Schlagwort dieser Ära, die sich gegen Eltern, Gesellschaft und Zwänge auflehnt, mit James Dean als Initiator.
Das T-Shirt provoziert also, was dazu führt, dass es noch bis in den 70ern in den Schulen als verboten gilt. So kann es durchaus schon mal vorkommen, dass man als T-Shirt-Träger vom Unterricht suspendiert wird.
Als Symbol der Freiheit setzt es sich schließlich durch und so beginnen bald auch die ersten Schriftzüge die Intension seines Trägers oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe preiszugeben.
"Die Mode ist vielleicht keine Waffe der Frau, aber sie liefert ihr wenigstens die Munition" - Brigitte Bardot, Model und Schauspielerin Die 1960er JahreDas T-Shirt wird weiblich
Das anliegende weiße "Basic"-Shirt, das sie in ihren Filmen trägt, betont besonders die weiblichen Rundungen.
Die kurvige Verführung der Bardot und der von Kollegin Jean Seberg lockt die Zuschauer seit jener Zeit in die Kinos.
So findet das bequeme Oberteil jetzt auch Einzug in die Kleiderschränke der Damen, die ab diesem Jahrzehnt gerne mal das Korsett gegen das einztige Unterhemd tauschen und damit ziemlich sexy unterwegs sind.
"Hätte ich zur römischen Zeit gelebt, hätte ich in Rom gelebt. Wo sonst? Heute ist Amerika das Römische Imperium und New York sein Rom." - John Lennon, MusikerDie 1970er JahreDas T-Shirt wird symbolisch
1974 lässt sich der Beatles Star auf dem Dach seines Apartments mit einem New York City T-Shirt vor der New Yorker Skyline von Fotografenfreund Bob Gruen ablichten.
Schnell sind die Ärmel mit einem einfachen Messer abgeschnitten, um einen toughen Look zu kreieren.
Das Foto geht in die Geschichte ein.
Zwei Jahre später entwirft Grafikdesigner Milton Glaser das weltbekannte 'I Love NY' - Logo.
Ein weißes Shirt mit schwarzer Aufschrift und einem großen roten Herz beherrscht inzwischen die Souvenirläden auf der ganzen Welt.
What A FeelingDie 1980er JahreDas T-Shirt wird sportlich
Jetzt boomen die Aerobic-Kurse, bei denen Gymnastik mit Tanz verbunden wird. Knapp bekleidet wirbeln die Sportbegeisterten durch die Clubs und Tanzsäle ihrer Zeit.
Tanzfilme wie „Grease“, „Footloose“ oder „Drity Dancing“ machen es vor und das T-Shirt ist mittendrin.
Bewegung, Sexyness und Sportlichkeit lagen nie zuvor so nah beieinander. Im Filmklassiker "Flashdance" aus 1983 tanzt sich Protagonistin Alex in Body und bauchfreiem T-Shirt zum Erfolg.
Seine Elastizität bietet absolute Bewegungsfreiheit und während eines schweißtreibenden Fitnesstraining ist es saugfähig und atmungsaktiv. Es schmiegt sich an unseren Körper, wie eine zweite Haut und verdient sich so seinen Platz in der Welt des Sports.
Das TechnojahrzehntDie 1990er JahreDas T-Shirt wird werblich
Modisch wird diese Ära eindeutig von der HipHop- und Rap-Szene dominiert. Mit XXL-Shirts, Caps und Baggy Pants geht man es in der letzten Etappe des vorherrschenden Jahrhunderts richtig lässig an.
Kombinationen von Langarmshirts unter dem klassischen
T-Shirt oder eben dieses unter einem Anzug von Armani sind erlaubt. Wer aber wirklich cool sein will, trägt am besten seine Lieblingsmarke auf der Brust, um zu zeigen, was Sache ist.
Das Lacoste Krokodil, Ralph Lauren's Polospieler oder der berühmte Nike Haken sind nur wenige der Trendlogos, die man in dieser Zeit findet.
Die 2000er JahreDas T-Shirt ist gemeinschaftlich
Im Fußball, Hockey, Basketball und anderen Mannschaftssportarten hat es die Aufgabe seine Spieler als Team zu präsentieren und Zusammengehörigkeit zu demonstrieren.
Jahrzehnte zuvor, 1930, schrieb man an den amerikanischen Universitäten die Namen der Mannschaften bereits auf ihre T-Shirts. Es hat sich über die Jahre entwickelt, auch sein Stoff.
Erst war es aus Baumwolle, dann aus Polyamid, heute wird es überwiegend aus Polyester hergestellt.
1989 löste Fußballstar Zinédine Zidane einen Hype aus und seine Shirtnummer war in kürzester Zeit ausverkauft.
Trikots sind also spätestens seit dem WM-Sommermärchen 2006 in Deutschland ein 'Must-Have' für alle Fans.
Die WillkommenskulturDie 2010er JahreDas T-Shirt ist politisch
Eine Lebenseinstellung kann in Sekundenschnelle vom Gegenüber erfasst und bewertet, angenommen oder abgelehnt werden, denn das T-Shirt funktioniert wie ein Sprachrohr in unserer Gesellschaft.
Denn es lässt sich besser tragen als ein Plakat:
Ob, um für die Freiheit Nelson Mandela's in den 70er Jahren zu kämpfen oder um die Trauer nach den Anschlägen am 11. September 2001 mit einem 'Never Forget The WTC ' zu zeigen, das T-Shirt war mit dabei und half unsere Meinung und Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Die Entstehung
Die Entstehung
Die Entstehung
Gepflückt wird sie seit Hunderten von Jahren, früher von Sklaven heute von Arbeitern, auf den sogenannten Baumwollplantagen. Bis ein T-Shirt zu seiner T-Form gelangt, legt es zunächst eine weite Reise zurück. China, die USA und Indien sind die führenden Produktionsländer der Baumwolle.
Nachdem die Pflanze geerntet ist, wird sie zu Garn versponnen, woraus wiederum der Stoff für das T-Shirt gewonnen wird, zu welchem es schließlich genäht wird.
Ein großer Arbeitsprozess, der nicht immer fair abläuft, vor allem dann nicht, wenn das Endprodukt besonders günstig verkauft werden soll. Weltweit macht der biologische Baumwollanbau bisher angeblich erst 1% aus.
Durch etliche Produktionsschritte und über mehrere Kontinente hinweg entsteht also ein Kleidungsstück, das wir alle gerne anziehen.
Mehr dazu gibt's in diesem Kapitel.
Die Reise des T-ShirtsVon der Baumwollplantage in den Laden
Was bedeutet GOTS und Fair Wear?Biologische HerstellungDas Projekt Azadi
Die Fair Wear Foundation (FWF) macht sich aber genau dafür seit gut 15 Jahren stark und gewinnt immer mehr Mitglieder, zu denen inzwischen Deutschland, England, Frankreich, Italien, die Niederlande, Schweden, Belgien, Dänemark und die Schweiz zählen.
Um es auf den Punkt zu bringen:
Es geht darum die Lebensqualität eines jeden Einzelnen zu verbessern. Durch Bio-Textilien, die uns vor krebserregenden oder Allergien auslösenden Stoffen bewahren, durch eine umweltfreundliche Produktion und bessere Bedingungen bei der Arbeit.
Organisationen wie GOTS (= Global Organic Textile Standard) oder FWF garantieren uns die oben genannten Faktoren und so sollte man sich öfter fragen, ob der Preis immer das Wichtigste ist.
Und auch regional tut sich einiges: Mit der Druckerei „RK Textil“ und dem Laden „Faircap“ als Partner geht die Berufsfachschule für Bekleidung neue Wege und zwar nach Indien.
Erstes Projekt ist die Kollektion mit dem Namen Azadi, was Freiheit bedeutet. In Indien nähen Mädchen, die aus Bordellen befreit wurden, zusammen nach Entwürfen und Schnitten von Schülerinnen und Schülern der Nürnberger Modeschule, Kleidung mit traditionell indischen Elementen. Ziel ist die Vermarktung in Europa.
Ein Praktikum bei Azadi in Delhi wurde bereits realisiert.
Der weitere Austausch mit der Partnerschule in Indien ist in Planung.
Die Veredelung
Die Veredelung
Die Veredelung
Der Siebdruck ist das wohl bekannteste und eines der ältesten Verfahren, um Prints und Sprüche auf dem T-Shirt aufzutragen.
Erfunden haben es ursprünglich die Chinesen, die Gewebe aus Papyrus geflochten und die Stellen im Sieb offen gelassen haben, an denen die Farbe durchgehen sollte.
Direkt - und Transferdruck basieren auf dieser Schablonentechnik.
In diesem Kapitel schauen wir uns neben dem Direktdruck auch den Transfer- und Flockdruck an. Die Stickmaschine ist das letzte Verfahren.
"Love Makes Life Limitless" ist das erste Motiv des Labels "Alice&Kit".
RK TEXTILDie Druckerei "RK Textil" in Fürth ist Deutschlands erster und bisher einziger Betrieb der konsequent ökologisch produziert.
Hier wird gestickt, beflockt, transfer- oder direkt gedruckt und das ganz ohne chemische Lösungsmittel. Die Druckerei ist damit nicht nur GOTS-zertifiziert, (=Global Organic Textile Standard) sondern auch Mitglied der FairWear Foundation.
So wird auch mit Partnern in Indien eng zusammengearbeitet, um die Arbeitsbedingungen dort zu verbessern und eine soziale und ökologische Herstellung zu gewährleisten.
In der Druckerei
In der Druckerei
In der Druckerei
In der Druckerei
Die Designer
Die Designer
Die Designer
Aber wer kreiert eigentlich die Sprüche, Motive, Farben und Formen des Oberteils? Klar! Die Shirt-Designer.
Die überlegen sich genau, welcher Stoff zu welchem Veredelungsverfahren passt. Welche Farbe, und welcher Schnitt mit dem Motiv harmoniert oder wie man dieses noch verzieren kann.
Die Macher entscheiden, was Trend ist und was nicht, obwohl sie gar nicht immer eine Ausbildung dafür haben. Denn viele kreative Shirtgestalter kommen ursprünglich nicht aus der Modebranche.
Trotzdem, Designer ist wer gestaltet und sich mit seinem Label einen Namen macht, denn was hier zählt, ist die Idee.
Welche Ideen die Labels aus Deutschland und der Region Nürnberg haben, erfahrt ihr in diesem Kapitel.
Bitte Lächeln
Seit ein paar Monaten gibt es "jules rules"–Produkte darunter T-Shirts, Armbänder, Ketten oder Kissenhüllen, nicht mehr nur online zu erwerben. All diese Waren findet man jetzt auch in dem gemütlichen Laden in Fürth - Burgfarrnbach.
Seine wohnliche Atmosphäre hat Julia selbst gestaltet. Unterstützung bekommt die 34-Jährige von ihrer Familie und Freunden.
Die Designs für ihre lustigen Sprüche hat sie sich selbst überlegt, mit einer befreundeten Grafikerin entstanden Schriftzug und Form.
Design by Alice&Kit
"Wir wollen in dieser Kollektion Lebensweisheiten mit Design verbinden ", sagt Alice, die gelernte Modeschneiderin ist.
Die beiden Schwestern designen zusammen T-Shirts, Sweatshirts, Taschen und mehr. Eine faire Herstellung von Textilie und Druck in Bioqualität ist ihnen besonders wichtig.
"Wir wollen damit unseren Beitrag leisten, damit sich in der Textilbranche etwas verändert", sind sie sich einig.
Während Kit die Designs grafisch bearbeitet, setzt ihre Schwester die Motive handwerklich um. Schrift, Farbe und Verzierungen werden dabei gemeinsam entworfen.
"Die Ideen für unsere Sprüche kommen direkt aus dem Leben. Sie aufzuschreiben ist ein Ventil für unsere aktuelle Gefühlslage", meint Kit. Und gerade das fasziniert die beiden:
"Eigentlich ist es wie beim Komponieren nur, dass man seine Botschaft in einem Satz auf den Punkt bringen muss", erklärt Alice.
Diese dann auf dem T-Shirt als Kunstwerk zu kreieren, macht den Jungdesignerinnen besonders viel Spaß.
Im Video gibt es einen kleinen ersten Einblick in ihre Arbeit.
Die Identität
Identität
Identität
Unsere Erscheinung ist ein wichtiger Faktor in der Kommunikation mit anderen, denn wir sprechen nicht nur mit unserem Gegenüber, sondern senden auch unterschwellig verschiedene Signale aus, auch durch unser Outfit.
Das T-Shirt mit Botschaft kann zum Beispiel dabei helfen sich mitzuteilen und zu sagen "Ich liebe mein Shirt"!
Mehr zur nonverbalen Kommunikation, was uns ein T-Shirt bedeuten kann und wie viele Menschen gerne über ihr Oberteil kommunizieren, erfahrt ihr in diesem Kapitel.
Unterwegs durch die Straßen der Nürnberger AltstadtThe Medium Is The MessageWer trägt welchen Solgan?
Unterwegs durch die Straßen der Nürnberger AltstadtThe Medium Is The MessageWer trägt welchen Slogan?
Die Nonverbale Kommunikation Das T-Shirt als Lifestyle Ein Interview
Die Nonverbale Kommunikation Das T-Shirt als Lifestyle Ein Interview
Was versteht man unter nonverbaler Kommunikation, besonders in Bezug auf die Mode?
Frau Denker: Für mich bedeutet es, durch Zeichen und Farben Dinge auszusagen, ohne zu sprechen. In der Mode kann man im Augenblick ganz viel mit Aufschrift sehen. Zum Beispiel den 'Turnbeutelvergesser'. Das sind zwar Worte, aber es muss nicht tatsächlich jemand sprechen, um sich mitzuteilen.
Was macht das T-Shirt im Vergleich zu anderen Kleidungsstücken so besonders?
Frau Denker: Das T-Shirt ist aus Maschenware und ist deshalb wunderbar wandelbar. Es braucht keine Brustabnäher und trotzdem kann es den Körper formen.
Was ich so schade finde, ist dass das T-Shirt ein Symbol der 'Wegwerf- Mode' geworden ist. Man kann von Tag zu Tag, von Woche zu Woche seine Meinung, die politische Zugehörigkeit, die Lieblingsfarbe, den Lieblingsschnitt oder die Konfektionsgröße ändern. Das T-Shirt ist momentan wie eine Leinwand, es wird individualisiert bedruckt. So funktionstüchtig, wie es ist, wird es momentan nur konsumiert, das heißt tragen und wegschmeißen. Es ist nicht mehr so, dass man es die nächsten 40 Jahre trägt und das ist das Traurige.
Wie oder warum ist es Trend geworden, ein T-Shirt mit Botschaft zu tragen?
Frau Denker: Eine Zeit lang waren Markenzeichen angesagt, wie z.B. die drei Streifen.
Ein Zeichen, das impliziert, was man dafür ausgegeben hat, wie ein Qualitätsmerkmal und damit auch eine gesellschaftliche Zuordnung.
Mittlerweile denke ich, dass man gerade bei T-Shirts mit Aufdruck manchmal einfach nur das Design cool findet und es überhaupt nicht um die Botschaft geht. In den 80ern gab es die Welle der University-Shirts, wie z.B. "University Of Massachusetts", jeder hatte sie an, um die Zugehörigkeit auszudrücken.
Das Gleiche gilt für die Club Fans am Wochenende, die ein Trikot ihrer Mannschaft anhaben.
Ist man sich immer bewusst, dass man gerade nonverbal kommuniziert?
Frau Denker: Es gibt verschiedene Gründe, warum wir nonverbal kommunizieren.
Einerseits um uns abzuheben und zu zeigen, „nein, ich habe nicht das gleiche T-Shirt wie ihr“ oder auch um ein Signal auszusenden, als direkte Aufforderung wie: 'Sprich mich an, wenn du mit mir was trinken willst'. Eine ganz klare Botschaft an die Umgebung.
Aber ich glaube nicht, dass jeder immer darauf abzielt.
Tragen Sie auch T-Shirts mit Aufschriften und der Absicht nonverbal zu kommunizieren?
Frau Denker: T-Shirts mit Sprüchen liebe ich sehr!
Ich habe ein T-Shirt, auf dem 'Pure Dead Brilliant' steht, wobei pure dead im Schottischen so viel wie supergenial bedeutet. Eine englische Lehrkraft und einige Schüler haben mich angesprochen, warum ich etwas mit dem Wort dead trage. Ich war erstaunt, dass sie so etwas überhaupt lesen und sich Gedanken machen! Für mich ist es einfach eine Verbindung zu Glasgow, was mich fröhlich macht.
Und was hat es mit Ihnen und der Farbe Orange auf sich?
Frau Denker: Etwas Besonderes möchte ich eigentlich nicht damit ausdrücken. Wenn ich morgens den Schrank aufmache, greife ich meistens nach etwas in Orange. Es spricht mich an und macht mich glücklich. Ja doch, ich gebe es zu, Orange ist meine Lieblingsfarbe! (lacht). Ich habe aber auch blaue, grüne, schwarze und weiße T-Shirts in meinem Schrank!
Was kann es bedeuten, wenn jemand immer schwarz trägt?
Frau Denker: Es kommt darauf an. Wir haben einen Schülersprecher, der nur schwarz trägt, weil er es stylisch findet. Die Gothic-Szene zum Beispiel trägt auch Schwarz.
Man könnte aber auch verstehen, dass jemand in Trauer ist, da die Farbe Schwarz immer noch die anerkannte Trauerfarbe in Europa ist.
Aber ich denke, das ist Interpretationssache und manchmal vielleicht das Schwierige, nicht in Schubladen zu denken, sondern da offenzubleiben!
Kann man Personen also anhand ihrer Kleidung einer Gruppe zuordnen?
Frau Denker: Ja klar, das gesamte Outfit gehört zur nonverbalen Kommunikation.
Ein Kleiderschrank voller Erinnerungen
Mit dem Rucksack ging es für die heute 26- Jährige mehrere Monate durch Spanien. Drei Jahre ihres Lebens hat sie in Chile gelebt, studiert und gearbeitet.
Das Studium des Tourismus Managements hat sie demnächst abgeschlossen und auch das nächste Reiseziel hat die junge Frau schon im Blick: New York City.
Ihre T-Shirts sind Schätze, die sie gut sortiert in ihrem Kleiderschrank verwahrt und die sie immer wieder gerne hervorholt, um sich an besonders romantische, abenteuerliche oder lustige Momente ihres Lebens zu erinnern.
Welche das genau sind, gibt's im nächsten Video:
Service
Danksagung
Danksagung
Desweiteren vielen Dank an Rainer Klemenz und das RK Textil-Team, an die Aussteller und Veranstalter des "Stijl" Design Marktes. Danke an Barbara Denker von der Berufsfachschule B5 sowie Adriana Werner. Danke an Tamara Pechurina für die zeichnerische Hilfe und allen, die bei der Straßenumfrage mitgemacht haben!
Danke an das Jugendhaus Nordostbahnhof (NOB), die Osteria da Salvatore, die ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben, die Hochschule Ansbach, besonders David Engelhardt und Alexander Erb und natürlich Herrn Professor Paul für die Unterstützung bei meinem Projekt.
Besonderer Dank geht an meine wunderbare Schwester Diana und an meine Mama, die mich beide supportet haben <3
Infos zum Cast, den Designern und Locations gibt's in diesem letzten Kapitel.
Cast
Coco Chanel: Diana Danneberg
James Dean: Sebastian Dietrich
Brigitte Bardot: Marcella Werner
John Lennon: Federico Silva
Flash Dance: Diana Danneberg
Rapper: Ricardo Brunner
Bastian Schweinsteiger: Marcus Schmitt
Politik: Daniel Peter
Quellen / Credits
Quellen / Credits
"T-Shirt" von Charlotte Brunel, Christian Brandstatter Verlag, 2003 (Buch)
www.Tagespiegel.de: "T-Shirt -Hemd mit Aussage" vom 03.05.2008
http://www.printplanet.de/wissenswertes/textilien/t-shirts/geschichte-des-t-shirts.html
http://www.feelnumb.com/2009/08/02/john-lennon-new-york-city-shirt/ (John Lennon Shirt)
Zitate
http://www.instyle.de/designer-labels/chanel ( Coco Chanel)
http://www.spruch-des-tages.org/zitate/506-traeume-als-wuerdest-du-ewig-leben-lebe-als-wuerdest-du-h... (James Dean)
http://www.gutzitiert.de/zitate_sprueche-mode.html (Brigitte Bardot)
http://refspace.com/quotes/John_Lennon/Q1093 (John Lennon)
https://de.wikipedia.org/wiki/Trikot_(Sport)
Entstehung
„Wo kommt das her? - Vom Rohstoff zum T-Shirt, Apfelsaft und Co.“ von Karolin Küntzel,Verlag Compact, 2014 (Buch)
Fachwissen Bekleidung, Verlag Europa-Lehrmittel, 2007 (Buch)
Online:
http://www.global-standard.org/de/
http://fair-zieht-an.synagieren.de/
Identität
"Mode die Hüllen des Ichs" von Carlo Michael Sommer/ Thomas Wind, Psychologie Heute Buch, 1988
Alles Fotos: Anja Danneberg; ausgenommen Fotos "Stop India" (Fotorechte: Barbara Denker), "Lunch atop a Skyscraper" im Kapitel "Geschichte" und das offizielle GOTS-Logo.
Alle Film- und Tonaufnahmen : Anja Danneberg
Impressum
Impressum
Ein Projekt der Hochschule Ansbach, Studiengang Ressortjournalismus
(Bachelor Abschlussprojekt im Fach Crossmedia bei Herrn Prof. Dr. Markus Paul) und Nordbayern.de, das Online-Portal der Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung.
Verantwortlicher im Sinne des § 55 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag:
Anja Danneberg
Nordring 179
90409 Nürnberg
anja.danneberg@hs-ansbach.de