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Heimat im Blick: Steckt die Landwirtschaft in der Krise?

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Biolandwirte Fetz

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Johannes Fetz ist gelernter Gastronom, überzeugter Bio-Landwirt und Sohn der Familie Fetz. Seit 2016 gehört ihm das Gasthaus Fetz in Götteldorf. 

Durch einen Zufall lernte er Felix Gleißner und Bianca Klose kennen, die mit ihrem Bio-Gemüse nun das Gasthaus versorgen. 

Gemeinsam halten sie auf einer Fläche von 50 Hektar 400 Tiere verschiedenster Arten. Auf diesem Weg wollen die drei ihre Vorstellung von nachhaltiger Landwirtschaft umsetzen.
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Bio-Schweinehaltung

Das Fleisch der Schweine wird direkt im eigenen Gasthaus verwertet.

Schafe (Heidschnucken)

beschützen die Gänse und Hühner vor Raubtieren.

Gänse und Hühner

können sich frei auf der großzügigen Wiese bewegen.

Gewächshaus

Das Bio-Gemüse kommt aus dem Anbau von Felix Gleißner und Bianca Kloße.

Bio-Gasthaus Fetz

Hier kocht Johannes Fetz mit eigens erzeugten Zutaten.

Ackergemüse

Insgesamt bewirtschaftet das Trio circa 50 Hektar.

Bio-Kühe

haben über den Wald hinaus bis ins Nachbardorf Freilauf.

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Eine mögliche Lösung für die Probleme der Bauern auf dem Weltmarkt kann sich der Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig vorstellen.

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Auch Grünenpolitiker Martin Stümpfig macht sich Gedanken über die Zukunft der Landwirtschaft.

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Maußer

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Ketteldorfs Urgestein

Vollbild
Bereits seit dem 18. Jahrhundert betreibt die Familie Maußer in Ketteldorf ihren Hof. In elfter Generation übernahm Michael Maußer 2018 die Leitung des Familienbetriebs. 

Die Direktvermarktung spielt in seiner Strategie eine wesentliche Rolle. Mit Hofautomaten in Ansbach und Heilsbronn vertreibt die Familie Maußer ihre Erzeugnisse 24 Stunden am Tag.

Michael Maußer schätzt den direkten Draht zum Kunden. Auf dem Maußer Hof wünscht man sich nämlich ein stärkeres Bewusstsein für regionale Produkte. Darüber hinaus bietet die Direktvermarktung Landwirten den Vorteil, unabhängig von den Preisen im Großhandel zu sein. 

Michaels Vater Werner Maußer stellte den Betrieb von der Milchviehhaltung auf die Schweinehaltung um. Seit Michael Maußer den Hof führt, flattern der Familie außerdem Legehennen um die Ohren und auch Gemüse gedeiht auf dem Hofe Maußer.
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Eine Möglichkeit, die Michael Maußer bereits gewählt hat, sieht auch Grünenabgeordneter Martin Stümpfig als Lösung.

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Weshalb die behördlichen Hürden so hoch liegen, erklärt Prof. Dr. Manfred Geißendörfer.

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Agrarwissenschaftler Geißendörfer

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Manfred Geißendörfer erklärt die Entwicklung der Milchpreise.

Darüber macht sich auch Reinhold Meyer Gedanken.
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Die Sorgen um den Bürokratieaufwand:

Reinhold Meyer

Bernd Heller

Johannes Fetz

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Die EU-Fördermittel für die Landwirtschaft kommen aus zwei Säulen. Aus der größeren kommen Zuschüsse, die in erster Linie an Flächengrößen gebunden sind. Erst seit 2005 sind Auszahlungen aus dieser Säule an Auflagen gebunden. 

Die zweite Säule dient zur Strukturförderung und wird gezielt ausgezahlt: Ein Landwirt verpflichtet sich zu einer bestimmten Umweltleistung und erhält mit Nachweis dafür ein Honorar. 

Darüber hinaus gibt es Fördergelder von Bund und Ländern. Auch diese sind weitestgehend an Auflagen gebunden. Subventionen wie die für Agrardiesel sind Steuererleichterungen, die den deutschen Landwirten den Wettbewerb erleichtern sollen.

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Wie schnell es durch Neuregelungen zu einer neuen Investition kommen muss, zeigt Michael Maußer.

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren etwa 60% der Deutschen in der Landwirtschaft tätig. Damals machten Kleinbauern (Höfe unter zwei Hektar, also zwei bis drei Fußballfelder) über die Hälfte der Landwirte aus. Großgrundbesitzer besaßen weniger als 5% der Höfe.   

Regionale Unterschiede in der Erbfolge führten zu Zersplitterung der Anbauflächen in südlichen und westlichen Gebieten, während im Norden und Osten größere, ungeteilte Höfe vorherrschten.
Durch die Strukturen des großen Königreichs Preußen entwickelten sich in Nord- und Ostdeutschland seit jeher Großbetriebe leichter als in Süddeutschland, wo bis zur Gründung des Kaiserreichs viele Kleinstaaten über Recht und Gesetz entschieden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen Ost- und Westdeutschland auch agrarpolitisch getrennte Wege.
Die Politik der BRD sah die Flurbereinigung als notwendiges Mittel zur Überwindung der Nahrungsmittelknappheit an.
Durch diese Neuordnung wurden bis in die 1970er Kleinflächen zusammengelegt mit dem Ziel, stets mehr zu produzieren. Einige dieser Eingriffe schadeten der Biodiversität. Allerdings blieben in Westdeutschland die grundlegenden Besitz- und Erbverhältnisse bestehen.  

In Ostdeutschland führte die sowjetische Besatzung zunächst eine Bodenreform durch, bei der Großgrundbesitzer enteignet und rund 3,3 Millionen Hektar Land an Kleinbauern und Flüchtlinge verteilt wurden.
Mitte der 50er mussten die Neubauern jedoch unter der SED-Regierung ihren Besitz in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPGs) einbringen. Diese LPGs führten wiederum zu Großstrukturen. Einige von ihnen existierten nach der Wiedervereinigung als Großbetriebe in der Marktwirtschaft weiter.  
  

Heute arbeiten nur noch rund zwei Prozent der Deutschen in der Landwirtschaft. Als Arbeitsphilosophie haben sich zwei Modelle durchgesetzt:

Die konventionelle Landwirtschaft nutzt gezielt Dünge- und Pflanzenschutzmittel und wirtschaftet nach den Prinzipien des integrierten Landbaus, der ökologische und ökonomische Anforderungen vereint.

Der ökologische Landbau verzichtet auf chemische Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger, setzt auf hofeigene Futtermittel und strebt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tierhaltung und Flächennutzung an, um einen fruchtbaren Kreislauf zu schaffen.
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Politiker Stümpfig

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Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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Die oft bemängelte Bürokratie ließe sich durch eine vereinfachte und digitalisierte Datenerfassung verbessern, meint Grünenpolitiker Martin Stümpfig. So könne den Landwirten zum Beispiel Dokumentationsaufwand gespart werden, indem die Behörden Satellitenbilder für die Felderkennung verwenden.   

Für das Einkommen der Bauern hat die Politik laut Stümpfig vor allem Vermarktungswege zu schaffen. Eine Maßnahme liege hier in der Unterstützung von Direktvermarktern beispielsweise mit Wochenmärkten. Aber auch Gütesiegel für Tier- und Naturschutz sieht Stümpfig als wichtigen Baustein.   

Die Subventionen sollten seiner Meinung nach primär für Leistungen statt für Fläche ausgegeben werden. Es sei wichtig, auch Kleinbetriebe zu fördern. Die Gelder von EU, Bund und Land sollten möglichst fair an die Landwirte verteilt werden, die Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten.
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"Wenn die Käufer auch sehen, wenn ich etwas mehr bezahle für das Gut, dann bekomme ich auch wirklich Tierschutz."

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Heller

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Der Betrieb Heller bezieht sein Einkommen aus drei Quellen: Der Pensionspferdehaltung, dem Ackerbau und der Biogasanlage. Ursprünglich standen auf dem Hof in Leibelbach Kühe. 

Doch durch die Pferdeliebe der Töchter kam es zur Reitanlage. Da Bernd Heller allein für diese zwei Arbeitskräfte fest angestellt hat, macht er sich Gedanken über die Personalsituation in Deutschland. Auch hohe Energiekosten und unübersichtliche Auflagen sorgen bei dem Landwirt für Frust.
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Wenig Verständnis für die Ausmaße der Proteste hat Grünenpolitiker Martin Stümpfig.

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Prof. Dr. Geißendörfer ordnet die Aussagen von Bernd Heller ein.

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Meyer

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Auch bei der Organisation der Proteste spielte der BBV eine tragende Rolle.Der Verband sieht sich als Brücke zwischen bayerischer Politik und Praxis.
Sein Ziel ist es, die Ansichten der Bauern mit denen der Konsumenten vereinen.

Er gehört zu den bedeutendsten Stimmen der Land- und Forstwritschaft in Bayern. Präsident des BBV ist Günther Felßner.
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Hierzu äußert sich auch Prof. Dr. Geißendörfer.

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Mit Kraftfutter gelockt begeben sich die Kühe von selbst in das Melksystem. 

Automatisiert wird unter anderem mit Lasertechnik und Vakuum Milch aus den Eutern entnommen. Dabei simuliert der Roboter den natürlichen Saug- und Ruhezyklus eines Kalbs.

Melkmaschinen steigern die Effizienz und Hygiene beim Melken, reduzieren den Arbeitsaufwand und minimieren das Risiko von Euterinfektionen.
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Hierzu beziehen auch Prof. Dr. Geißendörfer und Landtagsabgeordneter Martin Stümpfig Stellung.

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Demonstrationen

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Artikel dazu bei der Fränkischen Landeszeitung nachlesen.
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Am 08. Januar erreichen sie ihren Höhepunkt. Die Bauernproteste legen in weiten Teilen Deutschlands den Verkehr lahm. 

Zum Auftakt der Protestwoche versammelten sich in Ansbach rund 1.000 Demonstrierende, in ganz Mittelfranken waren rund 5.000 Fahrzeuge auf Sternfahrten unterwegs. 

Grund für die Wut der Bauern: Die Streichung der Agrardieselsubvention zur Unterstützung des Bundeshaushalt. Doch die Sorgen, die die Teilnehmenden auf die Straßen bringen, liegen tiefer…

weiteres auf FLZ.de
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"Mehr als 100.000 Bauern protestieren allein in Bayern - Berlin erwartet Großkundgebung" 
Quelle: Der Spiegel

"Bauernproteste in Bayern: Hier wurden Autobahnzufahrten blockiert"
Quelle: Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt

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Der Politiker Martin Stümpfig erläutert seine Sicht auf die Proteste.

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Die Zahl der kleinen und mittelgroßen Höfe nimmt stetig ab, während die großen, industriellen Betriebe kontinuierlich zunehmen. 

Diese Veränderung, bekannt als "Höfesterben", verdeutlicht den Trend hin zu intensiver und großflächiger Landwirtschaft, wobei viele traditionelle Familienbetriebe aufgeben müssen.
Anders sieht das beim Biohof Fetz und dem Maußer Hof aus.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und reichen von wirtschaftlichen Zwängen bis hin zu steigenden Anforderungen an Effizienz und Produktivität.
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Was die Bauern bisher durch ihre Proteste erreicht habe

Nach den Bauernprotesten beschloss der Bundestag am 05. Juli 2024 ein neues Entlastungspaket für Landwirte. 

Steuerliche Erleichterungen bei schwankenden Gewinnen und die Stärkung der Bauern in der Lieferkette sollen die Hauptziele sein. Außerdem werden Anreize für mehr biologische Vielfalt geschaffen. Landwirte sollen rückwirkend ab 2023 starke und schwache Jahre in ihrer Einkommenssteuer verrechnen können. Die Höhe des dadurch entlasteten Einkommens wird für die Branche auf jährlich 50 Millionen Euro geschätzt. Gleichzeitig möchte die Regierung Weidetierhaltung zusätzlich fördern und die Bauern gegenüber dem Großhandel stärken. Supermärkte sollen bei Retouren in Zukunft strenger beschränkt werden. 

Das Gesetzespaket wurde am 05. Juli im Bundestag beschlossen und wird voraussichtlich am 27. September vom Bundesrat geprüft.

Der pageflow bezieht sich auf die Sachlage bis Anfang Juli.
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