Faszination Tanzen
Gelebter RhythmusFaszination TanzenBeeindruckender Sport mit vielen Facetten
Mich fasziniert am Tanzen...
Honoré de Balzac
Zum AnfangTanz hat Tradition
Tanz hat TraditionJedes Land hat seine eigene Kultur – und dazu gehören auch eigene Tänze. Viele davon haben eine lange Geschichte und sind tief im Schicksal ihrer Region und deren Bewohner verwurzelt. Wer einen dieser Tänze sieht, sieht auch dessen Herkunft vor sich. Vier landestypische Stile und ihre Besonderheiten
Orientalischer Tanz
Die Ursprünge der unterschiedlichen Versionen liegen in Gebieten von Andalusien über Ägypten bis Indien, neuere Formen wurden auch in den USA entwickelt.
Besonders wichtig beim orientalischen Tanz ist die Körperbeherrschung, die es den meist weiblichen Tänzern ermöglicht, ihre Körperteile unabhängig voneinander zu bewegen – zum Beispiel beim sogenannten “Shimmy”, einer Figur, bei der die Hüfte oder andere Gliedmaßen im Rhythmus vibrieren.
Deutscher Volkstanz
Früher gehörten die Volkstänze zu kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen und waren sowohl im einfachen Volk als auch beim Adel beliebt. Heute sind diese Traditionen in Deutschland längst nicht mehr so präsent, sie werden hauptsächlich in Vereinen gepflegt. 2015 wurde die deutsche Volkstanzbewegung und ihre regionalen Ausprägungen in das deutsche Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Square Dance
In den USA, dem Herkunftsland des Square Dance, entwickelten sich diese Figuren aus traditionellen Tänzen der eingewanderten Völker. Sie sind heute in zehn verschiedene Schwierigkeitsstufen eingeteilt, die aufeinander aufbauen. Dabei gibt es keine Wettbewerbe. Square Dancer besuchen sich allerdings gegenseitig in ihren Vereinen und können dabei Badges als Freundschaftsbeweis sammeln.
Flamenco
Zum heutigen Flamenco gehört neben dem Tanz die typische Musik mit Gesangstexten voller Emotion, ausgefeilter Gitarrenbegleitung und starkem Rhythmus. Den erzeugen die Tänzer teilweise selbst: Ihre Schuhsohlen sind oft verstärkt oder mit Eisen beschlagen und werden in der Fußtechnik bewusst eingesetzt. Auch Kastagnetten oder einfaches Klatschen gehören zu vielen palos. Dieser spanische Begriff bezeichnet die verschiedenen Musikformen des Flamenco, die beispielsweise nach ihrem Urheber, ihrem Charakter oder ihrem Herkunftsort unterschieden werden. Über 60 solcher palos sind bekannt.
Kleidung
Kleider machen LeuteRaffinierte Schnitte, Perlen, Strass und vor allem: bunt. Turnierkleider für Lateintanz sehen beeindruckend aus. Werfen Sie auf den folgenden Seiten einen Blick auf die spektakuläre Verwandlung der Tänzer. Links unten können Sie jeweils die Vorher-/Nachher-Ansicht aktivieren
Wertungsrichter
Das Kreuz mit den PunktenSeit einem Vierteljahrhundert wertet Ulla Mader-Krämer Tanzturniere. Für den Deutschen Tanzsportverband ist sie in allen Ecken des Landes unterwegs, für die internationale World Dance Sport Federation auch schon mal in Moskau oder Israel. Im Interview erzählt die 59-Jährige von Kreuzen, dem Überblick über die Tanzfläche und einer Gemeinsamkeit zwischen Eiskunstlauf und Tanzsport
Ein Tanzturnier ist in Vor-, Zwischen- und Endrunden aufgeteilt. Pro Runde sind mehrere Paare gleichzeitig auf dem Parkett. Wie schaffen Sie es, alle im Blick zu behalten?
Ulla Mader-Krämer: Gar nicht. Mit der Zeit trainiert man als Wertungsrichter das schnelle Auge und die gute Beobachtung. Aber wenn ein Paar in einer Ecke einen Fehler tanzt, die auf der anderen Seite der Fläche ist, kann es schon passieren, dass ich den nicht sehe und deswegen auch nicht bewerten kann. Je nach Turnier sind wir daher drei bis zwölf Wertungsrichter. Unsere Beurteilungen werden kombiniert, deswegen kommt im Endeffekt das Richtige raus.
Wie setzt sich diese Bewertung zusammen?
Es gibt zwei verschiedene Systeme. Bei internationalen Turnieren und den Deutschen Meisterschaften im Formationstanz nutzen wir eine Bewertung wie im Eiskunstlauf. Dabei sind wir zwölf Richter und jeweils drei achten auf ein bestimmtes Wertungsgebiet wie zum Beispiel die Tanztechnik. Dafür vergibt jeder Richter Punkte zwischen 0 und 10 – je besser der Tanz, desto mehr. Am Ende werden sie nach bestimmten Vorgaben verrechnet, die zum Beispiel berücksichtigen, wie weit die Punktzahlen voneinander entfernt sind.
Und das andere System?
Im Majoritätssystem vergebe ich Kreuze für die Paare, die ich als die besten sehe. Wenn zum Beispiel zehn Paare da sind und sechs in die Endrunde kommen dürfen, muss ich genau sechs Kreuze machen. In jeder Turnierrunde werden alle fünf Standard- oder Lateintänze getanzt. Wir werten jeden davon separat. Ein Paar kann am Ende einer Runde also zwischen null und fünf Kreuze haben. Die, die von allen Wertungsrichtern zusammen die meisten erhalten, kommen weiter.
In der Endrunde treten in der Regel sechs Paare oder Formationen an. Hier erfolgt die sogenannte Platzwertung: Jeder Wertungsrichter setzt je ein Paar auf Platz eins, Platz zwei und so weiter. Wer am Ende die meisten Einser hat, also die Majorität, gewinnt.
Nach welchen Kriterien bewerten Sie?
Am wichtigsten sind natürlich Takt, Rhythmus und Musikalität. Auch Balance, Führung und Bewegungsabläufe fließen in die Bewertung mit ein, genau wie die Charakteristik. Dabei geht es darum, dem Tanz Persönlichkeit einzuhauchen. Die Sportler müssen den auch gestalten, nicht nur computermäßig runtertanzen. In diesen Kriterien vergleiche ich die Paare miteinander.
Eine besonders schwierige Choreografie bringt übrigens nur bedingt einen Vorteil. Angenommen, ein Paar macht etwas Kompliziertes, kann das aber nicht tanzen, während ein anderes Paar seine einfachere Choreografie toll präsentiert: Da bevorzuge ich das Paar, das weiß, was es tut.
Im Tanzsport gibt es verschiedene Disziplinen: Standard, Latein, Einzel, Formation und vieles mehr. Unterscheiden sie sich in der Bewertung?
Im Formationstanz haben Sie acht Paare. Da zählt, wie sie stehen und ob die Übergänge stimmen. Latein ist anders als Standard, im Lateintanz muss eine binnenkörperliche Aktion erkennbar sein. Das heißt, wenn Sie den Arm heben, sollte auch im Körperzentrum etwas passieren. Im Showdance geht es darum, eine Geschichte zu erzählen. Da kommt es darauf an, ob die Paare sich etwas einfallen lassen, also bewerten wir auch Kreativität. Aber die meisten Kriterien, wie das Taktgefühl oder die Fußarbeit, sind in jeder Disziplin wichtig.
Welche Fehler sehen Sie besonders häufig?
Vor allem Anfänger müssen im Tanz erst einmal zueinander finden. Je höher die Klasse ist, desto besser sind die Paare natürlich. Aber niemand ist fehlerlos, wenn ich was finden will, finde ich auch was. Das muss allerdings nicht sein. Wir sollen ja positiv werten – ich streiche nicht die raus, die schlecht tanzen, sondern ich lasse aktiv die weiter, die gut tanzen. Das ist ein Unterschied.
John Dryden
Zum AnfangGrundschritte
Links vor, rechts vor,......links seit, rechts ran und das Ganze slow-slow-quick-quick. Ganz einfach, der Foxtrott – oder? Um die Schritte eines Tanzes zu verstehen, hat man sie am besten bildlich vor Augen. Wir stellen Ihnen einige bekannte Tänze mit ihren Grundschritten und einfacheren Figuren vor. Wählen Sie auf der nächsten Seite den Stil, der Sie interessiert
Langsamer Walzer
Cha-Cha-Cha
Foxtrott
Discofox
Rumba
Salsa
Selbstversuch
Erste SchritteBeide Beine im Takt der Musik bewegen, Spannung im ganzen Körper halten und dabei immer den richtigen Ausdruck im Gesicht – Tänzer müssen ganz schön viel gleichzeitig beachten. Redakteurin Sandra Mooshammer hat sich im Selbstversuch aufs Parkett gewagt
Jalal ad-Din Muhammad Rumi
Zum AnfangGeschichte
Im Tanz der JahrhunderteVon der Steinzeit bis heute: Tanz war und ist überall präsent. Wer dabei wann was wie getanzt hat, hat sich mit der Zeit jedoch deutlich verändert
Tanzmusik
One! Two! Three! Four!Ohne Musik geht nichts. Bis auf einige moderne Formen ist das Tanzen untrennbar mit Liedern, Rhythmus und Instrumenten verbunden – und ebenso wichtig sind die Menschen, die diese Musik machen. Klaus Hörmann spielt seit 30 Jahren mit seiner Band auf Tanzveranstaltungen und spricht im Beitrag über seine Arbeit
Fakten
207.828 Personen waren im Jahr 2017 Mitglied im Deutschen Tanzsportverband
Je 5 Tänze gehören zu den offiziellen Standard- und Latein-Turniertänzen
Der Weltrekord für die meisten simultan tanzenden Roboter liegt bei 1.069
Damit chinesische Schüler mehr Sport machen, wurde der Walzer 2007 in den Lehrplan aufgenommen
Den längsten Moonwalk legte Michael Frank aufs Parkett: 2 Stunden, 30 Minuten und 50 Sekunden lang dauerte der Tanz. Am Ende spürte er seine Fußsohlen nicht mehr; das Gefühl kam später zurück
Der bestbezahlte Tänzer der Welt ist Michael Flatley. Für seine Teilnahme an der Show "Lord of the Dance" im Jahr 2000 erhielt er 1,6 Mio. Dollar – pro Woche
Die erste, damals noch inoffizielle, Weltmeisterschaft im Standardtanz fand 1909 in Paris statt
Anthony Morigerato hält den Rekord für die meisten Taps beim Stepptanz. Er schafft 1.163 Stück in einer Minute
In Straßburg brach 1518 die sogenannze Tanzwut aus. Zuerst tanzte eine einzelne Frau grundlos auf der Straße, nach einem Monat waren es schon mehrere hundert Menschen. Einige starben an Erschöpfung. Die Gründe sind bis heute ungeklärt
Mit bis zu 228 bpm (beats per minute) ist der Paso Doble der schnellste Turniertanz
Ballett
SpitzentänzerinSpagat, Pirouette und Plié gehören für Annika Rach zur täglichen Arbeit. Die 19-Jährige tanzt seit ihrer Kindheit Ballett und unterrichtet mittlerweile selbst. In der Fotostrecke gibt sie Einblicke in eine Sportart, die für viele als die ästhetischste überhaupt gilt
Schuhe
Auf leisen SohlenVon Nägeln über Wildleder bis zu Strasssteinen: In einem Paar Tanzschuhe sind je nach Modell um die 120 Einzelteile verarbeitet. Andreas Kern kennt die einzelnen Arbeitsschritte genau. Seit 15 Jahren ist der 48-Jährige Teil der Geschäftsführung im Familienbetrieb und handelt dort mit Tanzschuhen für alle Stile – von Standard bis zum Tango Argentino. Er erklärt, wie die Herstellung abläuft und was dabei besonders wichtig ist
Oliver Wessel-Therhorn
Zum AnfangMedizin
"Erst wenn man versteht, was der Körper macht, kann man wirklich richtig tanzen"Gerd Mittag tanzt von klein auf. Er ist Vorstandsmitglied des tamed e.V., einem Verein, der sich unter anderem die tanzmedizinische Ausbildung als Ziel gesetzt hat. Im Interview spricht Mittag über die Auswirkungen von Ballett, Standardtanz und Co. auf den Körper – positiv wie negativ
Wie unterscheiden sich Sport- und Tanzmedizin?
Gerd Mittag: Als Tänzer sind wir auch Künstler mit hohem ästhetischem Anspruch. Wir müssen sehr viel Kraft aufwenden und gleichzeitig eine Geschmeidigkeit vorweisen, die man im Sport so nicht braucht. Auch bei uns geht es um höher, schneller, weiter – aber ohne dass man es sieht. Der Körper wird anders benötigt, wir müssen biomechanisch anders mit ihm umgehen.
Wie belasten verschiedene Tänze den Körper?
Am stärksten sind immer Füße und Knie betroffen. Bei Sprüngen knickt der Fuß schnell um. Die Bodenarbeit ist belastend für die Knie, weil der Tänzer oft Bewegungen in der Beugung ausführt. Jede Tanzart hat einen bestimmten Fokus. Bei Standard- und Lateintänzern liegt er auf den Füßen und dem Rücken. Das kommt durch die extreme Rückbeughaltung und die hohen Schuhe bei den Damen. Bei Breakdance wird der Schulter- und Nackenbereich durch die Headspins ganz anders belastet als zum Beispiel bei Balletttänzern. Die wiederum haben starke Ansprüche an ihre Beine, aber durch Hebungen auch an den Schultergürtel.
Wie kann der Tänzer Verletzungen vorbeugen?
Saubere Technik ist ebenso wichtig wie die Vorbereitung der Muskeln durch Aufwärmen, Dehnen und Kräftigen. Letztendlich hängen aber viele Verletzungsfaktoren von der Umgebung ab, in der getanzt wird. Wenn der Choreograph möchte, dass eine Aufführung innerhalb einer Burgruine stattfindet, gibt es dort natürlich keinen Tanz-, sondern Steinboden oder unebene Flächen. Da können Sie noch so eine gute Technik haben, wenn plötzlich Faktoren von außen kommen, kann man nichts dran machen – wenn man ausrutscht, rutscht man aus.
Welchen Einfluss hat der Trainer auf die Verletzungen?
Er ist einer der entscheidenden Faktoren. Tanzpädagogen durchlaufen beispielsweise eine dreijährige Ausbildung – Zumba-Trainer nur ein Wochenende. Wenn die nicht schon Hintergrundwissen über den Körper, Physiologie und Anatomie haben, kann das schnell mal in die Hose gehen. Womit ich nicht sagen möchte, dass alle Zumba-Lehrer gruselig sind. Erst wenn man versteht, was der Körper macht, kann man wirklich richtig tanzen.
Welche positiven Auswirkungen hat Tanzen auf den Körper?
Es verändert den gesamten Lebensablauf zum Besseren: körperlich, geistig, sozial. Tänzer bekommen ein sehr viel besseres Körpergefühl, Empathie für Andere, weil sie sich mit anderen beschäftigen, und werden teamfähig.
Gibt es Auswirkungen im neuronalen Bereich?
Tanzen ist sehr koordinativ. Die Arme machen etwas anderes als die Beine, der Kopf macht etwas anderes als der Rumpf und das Ganze eventuell noch mit einem Partner. All das wirkt sich positiv auf die Synapsenbildung und das ganze neuronale System aus. Das kann dazu beitragen, dass etwa bei Alzheimer der Verfall gebremst wird.
Ausbildung der Tanzlehrer
Lehren lernenDrei Jahre dauert die Ausbildung zum Tanzlehrer oder zur Tanzlehrerin. Sie wurde vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV) entwickelt und umfasst deutlich mehr als nur Grundschritte und Figuren. Ausbilderin Petra Uebler und ihre Schüler sprechen auf den nächsten Seiten über den Weg in den Beruf. Links unten können Sie jeweils die Audiodateien starten
Rollstuhltanz
Getanzte IntegrationTanzen geht auch im Sitzen! Ob Cha-Cha-Cha oder Rumba – Julia Christoffer tanzt trotz ihrer Gehbehinderung gerne und nimmt dafür im Rollstuhl Platz. Im Video zeigen sie und ihre Mittänzer, wie das genau funktioniert und welchen Vorteil die "Rollis" gegenüber einem "Fußgänger" haben
Italienisches Sprichwort
Zum AnfangTanztee
Zwischen Tanz und Tee
Der Tanztee soll eine Freizeitmöglichkeit für alle sein, sagt Jochen Gronemann. Der Mittfünfziger hat die Veranstaltung mitgegründet. Schon seit 30 Jahren ist er ehrenamtlich dabei. Erst nur in Erlangen, inzwischen eben auch in Nürnberg. Heute legt er die Musik auf, alles zwischen Tanzorchester und Popmusik. "Außer uns gibt es in der Gegend keine Veranstaltung, wo man einfach mal tanzen kann", sagt er. "In Discos kann man auch rumhüpfen, aber einen schönen langsamen Walzer schwofen oder einen Slow Fox, das geht da nicht." Zwar bieten viele Tanzschulen ähnliche Treffen an, diese sind aber oft nur für Mitglieder. Zum Tanztee kann jeder kommen und sich auf dem Parkett ausleben, Kuchen essen oder einfach nur zusehen.
Das gefällt auch Uta und Dirk. Das Ehepaar schätzt die gemütliche Atmosphäre und das hohe Niveau der Tänzer. "Alle, die hier herkommen, tanzen gerne und gut", findet Uta. "Das macht auch beim Zuschauen Spaß." Sie sitzt neben ihrem Mann auf einer gepolsterten Bank vor einem der niedrigen Fenster. Ihr akkurat geschnittener Bob glänzt im Schein einer Discokugel und hunderter bunter Glühbirnen, die die Tanzfläche in rotes, blaues oder grünes Licht tauchen.
Allein und zu zweit
Dort dreht sich inzwischen vorsichtig das älteste Paar im Raum. Dieter und seine Bekannte wohnen in einem nahegelegenen Seniorenheim, beide sind weit über 70. Sie nimmt ihn regelmäßig mit zum Tanztee. "Es ist sehr angenehm, im Alter nicht nur in seinem Zimmerchen zu sitzen", sagt der gebürtige Rumäne, er kommt aus dem selben Ort wie Peter Maffay. Seine Freundin nickt. "Bewegung ist ja auch gesund", fügt sie hinzu. "Ich habe nur eine Zehe und kann nicht gut laufen. Aber beim Tanzen, da geht es."
Wie die beiden Freunde sind auch die meisten anderen Menschen mit Begleitung zum Tanztee gekommen. Das sei die Regel, sagt Jochen Gronemann: "Die meisten Leute bringen ihren Tanzpartner mit. Wir sind keine Partnervermittlung und keine Kontaktbörse, es geht in erster Linie ums Tanzen." Klaus-Peter allerdings ist alleine da, er besucht den Tanztee zum ersten Mal: "Ich habe lange Jahre nicht mehr getanzt und heute habe ich mir gesagt, ich will es mal wieder versuchen." Auch neue Leute möchte er kennen lernen. Vor einer Weile ist er noch still an seinem Tisch gesessen und hat zugesehen. Inzwischen hat auch er sich aufs Parkett gewagt: mit Rosemarie, seiner Tischnachbarin.
Hip-Hop Project A
Feel the beat
Regina (20)
Djamila (14)
Vanessa (15)
Kevin (14)
Sandra (23)
FAQs
FAQs
Was ist Tanzen?
Tanz ist eine “[geordnete] Abfolge von Körperbewegungen, die nach einem durch Musik oder eine andere akustische Äußerung (wie Schlagen, Stampfen o. Ä.) hervorgebrachten Rhythmus ausgeführt wird” (Quelle: www.duden.de). In neueren Formen des Tanzes erfolgen die Bewegungen jedoch auch nicht mehr immer zu einem Rhythmus.
Welche Tanzformen gibt es?
Das Tanzen ist in unzählige Stile untergliedert. Bekannte Formen sind etwa das Ballett oder die Gesellschaftstänze. Eine Untergruppe davon bilden die offiziellen Turniertänze (Standard: Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Slowfox, Quickstep, Tango; Latein: Rumba, Samba, Jive, Paso Doble, Cha-Cha-Cha). Weiterhin zählen Modetänze wie der Discofox oder die Salsa zu den Gesellschaftstänzen.
Weitere Formen sind etwa der karnevalistische Tanzsport, HipHop oder Showdance. Zudem stellen auch Exoten wie Twirling (eine Art Jonglage mit einem Metallstab), Capoeira (ein brasilianischer Kampftanz), Bandaloop (dabei verbinden die Sportler Tanzen mit Klettern) oder Headbangen Arten des Tanzens dar.
Was ist der Unterschied zwischen Tanzen und Tanzsport?
Wer in Deutschland tanzen lernt, tut das meist in einer Tanzschule. Dort gibt es oft auch die Möglichkeit, nach den Grundkursen weiter zu tanzen. Neben diesem Hobby- und Freizeittanzen existiert der Tanzsport. Einzeltänzer, Paare und Formationen können hier in verschiedenen Turnieren Punkte und Platzierungen sammeln und so in den Leistungsklassen auf- oder absteigen.
Wie ist Tanzen in Deutschland organisiert?
Viele deutsche Tanzschulen sind Mitglied im ADTV, dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband. Unabhängig vom Freizeittanz ist der Tanzsport verwaltet. Der Deutsche Tanzverband (DTV) mit seinen Landesverbänden ist dabei für Standard, Latein sowie Jazz- und Modern Dance zuständig und organisiert entsprechende Turniere. Unter dem Dach des DTV vertreten zudem verschiedene andere Verbände weitere Tänze. The Actiondance Federation (TAF) Germany repräsentiert beispielsweise viele moderne Stile wie Videoclip Dancing, Discofox oder Jumpstyle.
Der DTV ist wiederum Mitglied in der World Dance Sport Federation (WDSF), einem von mehreren Weltverbänden, der auch Weltmeisterschaften durchführt.
Neben dem DTV existiert der Deutsche Professional Tanzsportverband, in dem Profitänzer organisiert sind. Er ist international Mitglied im World Dance Council.
Welche Kleidung tragen Tänzer?
Wichtig sind stets die richtigen Tanzschuhe. Standard- oder Latein-Schuhe haben eine weiche Sohle, die das Gleiten auf dem Parkett erleichtert. Im Stepptanz hingegen sind in den Sohlen spezielle Platten verarbeitet, die das typische Geräusch erzeugen.
Die meisten Tänze kann man mit jeder Art von Kleidung ausüben. Allerdings kann es in Vereinen Regeln zur Trainingsbekleidung geben. Im Tanzsport existieren oftmals auch Regularien für die Turniergarderobe – beim Standardtanz muss der Rock der Frau mindestens knielang sein. Die World Dance Sport Federation schreibt für ihre Turniere sogar den maximalen Abstand der BH-Körbchen (fünf Zentimeter) vor.
Wo finde ich weitere Informationen?
Deutscher Tanzsportverband e.V. (DTV):
https://www.tanzsport.de/de/
Landesverbände des DTV:
http://www.tanzsport.de/de/verband/landesverbaende
World Dance Sport Federation (WDSF):
https://www.worlddancesport.org
The Actiondance Federation Germany e.V. (TAF):
http://www.taf-germany.de/taf2016/
International Dance Organization (IDO):
http://www.ido-dance.com/ceis/webHomeIdo.do
Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband e.V. (ADTV):
https://adtv.de
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Zum AnfangImpressum
Impressum
Impressum
im Rahmen ihres Praxisprojekts im Studiengang Ressortjournalismus an der Hochschule Ansbach (Wintersemester 2017/18).
Verantwortliche im Sinne des §55 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag sind
Sandra Mooshammer, Wundtstraße 1, 01217 Dresden, E-Mail: sandyvmo@gmail.com
und Kathrin Ritter, Merckstr. 4, 91522 Ansbach, E-Mail: kathrin.ritter@web.de
Danksagung:
Vielen Dank an alle Tänzer, Trainer und Experten, die sich bereitwillig für Bilder, Filme und unzählige Fragen zur Verfügung gestellt haben!
Ein besonderer Dank gilt unserem Projektbetreuer Prof. Dr. Markus Paul sowie dem Laboringenieur des Studiengangs Ressortjournalismus, Alexander Erb.
Ein weiterer Dank geht an die Hochschule Ansbach.
Verwendete Musik:
Faszination Tanzen:
"Naraina" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Cupid's Revenge" Kevin MacLeod (incompetech.com)
Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
Links vor, rechts vor...:
"Frost Waltz" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Wepa" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"DD Groove" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Secret of Tiki Island" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Carnivale Intrigue" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Breakdown" Kevin MacLeod (incompetech.com)
All licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
Im Tanz der Jahrhunderte:
"Untitled African rhythm" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Ibn Al-Noor" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Minstrel Guild" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Canon in D Major" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Dance of the Sugar Plum Fairy" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Brandenburg Concerto No. 4 in G, Movement I (Allegro), BWV 1049" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Semi-Funk" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Danse Morialta" Kevin MacLeod (incompetech.com)
All licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
"Sunshine"
Kostenlose, gemafreie Musik von www.frametraxx.de
Spitzentänzerin:
"Divertissement - Pizzicato (from the ballet Sylvia)" Kevin MacLeod (incompetech.com)
Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
Rollstuhltanz:
"No Frills Comparsa" Kevin MacLeod (incompetech.com)
"Notanico Merengue" Kevin MacLeod (incompetech.com)
Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
Zwischen Tanz und Tee:
"Nouvelle Noel" Kevin MacLeod (incompetech.com)
Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
HipHop:
"Passionate"
Kostenlose, gemafreie Musik von www.frametraxx.de
Verwendete Bilder:
Geschichte:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Baker_Charleston.jpg
PD by age
Bend and Snap, contemporary dance performance at Nazareth College Arts Center, Rochester, New York - 20090925.jpg
Uploaded by Ekabhishek
Licensed under Creative Commons: Attribution 2.0 Generic License
https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
Weitere Bilder von www.pixabay.de
Licensed under CC0 1.0 Universal
https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de
Langsamer Walzer
Langsamer Walzer
Zuordnung: Standard
Taktart: 3/4
Geschwindigkeit: 28-30 Takte pro Minute
Ausdruck: Genuss
Besonderheiten: Der Langsame Walzer wurde maßgeblich in England entwickelt – daher stammt auch seine international gebräuchliche Bezeichnung "English Waltz"
Cha Cha Cha
Cha-Cha-Cha
Zuordnung: Latein
Taktart: 4/4
Geschwindigkeit: 30-32 Takte pro Minute
Ausdruck: Koketterie
Besonderheiten: Die heute bekannte Turnierform des Cha-Cha-Cha unterscheidet sich stark von der ursprünglichen kubanischen Variante. Sie ist schneller und die Grundschritte folgen einer Links-Rechts- statt einer Vor-Zurück-Bewegung
Foxtrott
Foxtrott
Zuordnung: Standard
Taktart: 4/4
Geschwindigkeit: 30-32 Takte pro Minute
Ausdruck: Eleganz
Besonderheiten: Der Foxtrott ist nicht zu verwechseln mit dem Slow Fox. Letzterer gehört zu den Standard-Turniertänzen, gilt aber als der schwierigste davon. Foxtrott ist kein Teil des Turnierprogramms, einfacher als der Slow Fox und gehört auch in Anfänger-Tanzkursen zum Repertoire
Discofox
Discofox
Zuordnung: Modetanz
Taktart: 4/4
Geschwindigkeit: 20-26 Takte pro Minute (Slow-Variante), 30-36 Takte pro Minute (Fast-Variante)
Ausdruck: Lässigkeit
Besonderheiten: Wie sein Name sagt, ist der Discofox gut für das Tanzen in Diskotheken geeignet. Das liegt zum einen daran, dass er fast auf der Stelle getanzt werden kann, also kaum Platz braucht. Zum anderen passt er auf eine Vielzahl unterschiedlicher Lieder und Tempi
Rumba
Rumba
Zuordnung: Latein
Taktart: 4/4
Geschwindigkeit: 25-27 Takte pro Minute
Ausdruck: Sehnsucht
Besonderheiten: Die Rumba gibt es in zwei Versionen – dem Cuban Style (im Video), bei dem der lange Schritt auf die Taktschläge 4 und 1 erfolgt, sowie dem einfachere Square Style, bei dem man den langen Schritt auf die Schläge 1 und 2 tanzt
Salsa
Salsa
Zuordnung: Modetanz, Latein
Taktart: 4/4
Geschwindigkeit: 50-52 Takte pro Minute
Ausdruck: Lebensfreude, Feuer
Besonderheiten: Mit dem Grundschritt der Salsa kann man sowohl auf den ersten als auch auf den zweiten der vier Taktschläge beginnen. Im Video zu sehen ist die erste Variante, die Salsa on 1