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Die Lebensretter unseres AlltagsEine Webreportage über die Erfahrungen der Polizei, der Sanitäter und der Feuerwehr in Mittelfranken
Oft riskieren sie ihre eigene Gesundheit, um der Bevölkerung die benötigte Hilfe und Unterstützung bieten zu können. Alle zusammen sind die Lebensretter unseres Alltags.
Impressum
Dies ist ein Projekt der Hochschule Ansbach im Studiengang Ressortjournalismus und Nordbayern.de, das Online-Portal der Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten vielmals für ihr Mitwirken an unserem Projekt. Das gesamte Team hat sich täglich testen lassen und hat alle wichtigen Hygienemaßnahmen während des Projektes eingehalten.
Das Projekt erfolgte unter der Betreuung von Herrn Prof. Dr. Markus Paul und unter der Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Fürth, den Maltesern in Nürnberg, der Notrufzentrale Nürnberg und dem Polizeipräsidium Mittelfranken.
Verantwortlich im Sinne §55 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrags:
Vanessa Sengl:
Mobil: 0157 50617390,
E-Mail: v.sengl15424@hs-ansbach.de
Adresse: Rackertshoferstraße. 22,
85139 Wettstetten
Olivia Lenz:
Mobil: 0178 8966015,
E-Mail: o.lenz15080@hs-ansbach.de,
Adresse: Berlinerstraße. 37,
85051 Ingolstadt
Celina Dietl:
Mobil: 0151 55334298,
E-Mail: c.dietl15674@hs-ansbach.de
Adresse: Altmühldorfer Straße 3, 84453 Mühldorf
Daniela Bertuzzi:
Mobil: 0175 1964106,
E-Mail: d.bertuzzi15200@hs-ansbach.de
Adresse: Johann Sebastian Bach Platz 20,
91522 Ansbach
Rechte an Bild und Ton:
Alle verwendeten Bilder, Bewegtbilder und Tonaufnahmen sind von uns produziert worden. Durch die Einverständniserklärungen aller Protagonisten und Informanten haben wir uns die Rechte an Bild und Ton vollständig eingeholt.
Verwendete Musik:
Quelle: https://www.bensound.com
Hintergrundmusik auf der Opening-Site: Creative Minds
Hintergrundmusik auf der Gliederungsseite: Going Higher
Feuerwehr:
Hintergrundmusik im Film "Wenn es um Leben und Tod geht": Birth of a Hero, Evolution, Adventure, Once Again
Hintergrundmusik im Film "Schaffe ich als Frau den Einstellungstest?": Dreams
Hintergrundmusik im Film "Übung macht den Meister": Hey!
Hintergrundmusik im Film "Der Kampf ums Feuer": Epic
Sanitäter:
Hintergrundmusik im Feature mit Marc Gistrichovsky:
1. Lied: Sad Music
2. Lied: A Day to remember
Hintergrundmusik im Film "Rettung ist Teamarbeit": Memories
Hintergrundmusik im Feature mit Jonas Bergmann:
1. Lied: Slowmotion
2. Lied: LoveMusik
Polizei:
Telefonklingeln im Film "So läuft ein Notruf der 110 ab":
Quelle: https://sounds-mp3.com
Name: officering
Hintergrundmusik im Film "Ziemlich beste Freunde": Creative Minds
Hintergrundmusik im Film "Was ist wahr, was ist falsch?": Summer
Hintergrundsounds von der Seite "Free Sounds Library":
Feuerwehr:
Flammengeräusch auf der Seite 13 (letzte Seite/ Eine körperliche Anstrengung)
Polizei:
Mittelfranken im Visier:
Verkehrsgeräusche bei "Wie sicher sind die Straßen in unserer Region?" (Seite 3)
Funkgeräusche auf Seite 6 der Polizeiausrüstung: Polizei Mittelfranken, aufgenommen durch Herrn Konrad
Die Notrufzentrale der 110:
Telefonklingeln beim Bild auf der Seite 2
Tippgeräusch beim Bild auf der Seite 3
Tippgeräusch bei Cyberkriminalität nimmt zu in Mittelfranken (Seite 6)
License: Attribution 4.0 International (CC BY 4.0). You are allowed to use sound effects free of charge and royalty free in your multimedia projects for commercial or non-commercial purposes.
http://www.freesoundslibrary.com
weitere Hintergrundsounds:
Telefonklingeln im Film "So läuft ein Notruf der 110 ab":
Quelle: https://sounds-mp3.com
Name: officering
Feuerwehr
Mehr als nur ein JobDie Berufsfeuerwehr der Stadt Fürth
Was macht eine Schutzkleidung an einem Feuerwehrmann aus?
Brandschutz-Handschuhe
Brandschutz-Jacke
Brandschutz-Hose
Sicherheitsstiefel
Flammschutzhaube
wird unter dem Helm getragen
Atemschutzmaske
Funkgerät
Atemregler
Schutzhelm mit Schutzvisier
Augenschutz-Maske
Pressluftatmer
Belüftungsgerät
Das Belüftungsgerät wird zum Entrauchen von Gebäuden oder Wohnungen benötigt, wenn durch den Brand das Gebäude stark verraucht ist.
Ölbindemittel
Wenn ein Fahrzeug Öl verliert, kann man mit dem Öl-Bindemittel die Öl-Spuren überstreuen.
Feuerlöscher
Die Feuerlöscher werden zum Bekämpfen von fest, flüssigen und gasförmigen Bränden und elektrischen Bränden benutzt.
Hochdruckhebekissen
Mit den Hebekissen kann man schwere Lasten heben, Maschinenteile auseinander drücken oder Kraftfahrzeuge hochheben, um verletzte Personen zu befreien. Dafür werden sie mit Druckluft gefüllt und blasen sich dadurch auf.
Schlauchtragekörbe
Die Schlauchtragekörbe sind Teil der Wasserabgabe und werden im Innenangriff bei Gebäudebränden verwendet. Sie beinhalten zwei C-Schläuche, die jeweils 15 Meter lang sind.
Pressluftatmer
Die Pressluftatmer kommen bei Einsätzen auf der Drehleiter oder zum Absuchen von verrauchten Gebäuden zum Einsatz. Sie beinhalten einen Luftvorrat für ca. eine dreiviertel Stunde.
Schere und Spreizer
Mit Schere und Spreizer lassen sich Fahrzeugtüren öffnen, Fahrzeugdächern abnehmen und eingeklemmte Personen befreien.
Standrohr
Das Standrohr dient zur Wasserentnahme aus dem Wasserleitungsnetz. Auf diese Weise kann man das Feuerwehrauto vor dem Einsatz, oder während größeren Bränden mit Wasser befüllen.
Technische Hilfeleistung
Für die technische Hilfeleistung benötigt man eine Vielzahl von Geräten. Beispielsweise den hydraulischen Rettungssatz, den Greifzug, die Säbelsäge, den Trennschleifer, die Hochdruckhebekissen und das Unterbaumaterial.
Strahlrohre
Die Strahlrohre dienen in Verbindung mit den Schläuchen zur Wasserabgabe. Je nach Einsatzerfordernis stehen dazu verschiedene Größen zur Verfügung.
Schlauchhaspel
Die Schlauchhaspel dient dem schnellen Verlegen von Schläuchen.
Wenn es um Leben und Tod gehtDie Berufsfeuerwehr Fürth im Einsatz
„Wenn es gelingt, jemanden wirklich aus einer Todesgefahr heraus zu retten, was Größeres gibt es eigentlich nicht.“
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Einsatz?
Ich erinnere mich sogar sehr gut an den ersten „harten Einsatz“. Das war ein Tiefgaragenbrand in Fürth. Als unerfahrener junger Kollege hat mich ein älterer Kollege an die Hand genommen. Ich ging dann durch ein dunkles Loch, das rauchgeschwärzt war, in dem ich gar nichts gesehen habe. Zwei Meter vor dem eigentlichen Brandauto habe ich erst bemerkt, wo die Flammen waren. Das war sehr überraschend für mich.
Was war Ihre schönste Erfahrung als Feuerwehrmann?
Die schönste Erfahrung erlebe ich eigentlich fast jeden Tag. Die Menschen, die uns anrufen, sind teilweise in schweren existenziellen Notlagen. Wenn es uns gelungen ist, diesen Menschen kompetent zu helfen und nach einem Einsatz in ihre dankbaren und erleichterten Gesichter zu sehen, dann bin ich auch glücklich.
Was war Ihre schlimmste Erfahrung bis jetzt?
Meine schlimmste Erfahrung war ein Einsatz mit einer etwa 20-jährigen jungen Frau, die um abzunehmen eine 14 Tage Null-Diät gemacht hat. Allerdings hatte sie anschließend einen Herz-Kreislaufstillstand. Wir mussten sie mit der Drehleiter vom zweiten Stock zum Rettungsdienst transportieren. Währenddessen hat der Notarzt eine Herz-Lungenwiederbelebung durchgeführt. Dies ist uns leider nicht gelungen. Die Frau ist nur gestorben, da sie meines Erachtens so aussehen wollte, wie die Mädchen in den Modezeitschriften, die kein reales Schönheitsideal vermitteln.
Haben Sie Angst in Ihrem Job?
Angst gehört zur Feuerwehrarbeit zwar dazu, aber wir müssen sie beherrschen. In Ausnahmesituationen ist der Mensch dazu geneigt, entweder anzugreifen oder zu flüchten. Wir dürfen beides nicht tun. Wir haben unseren Einsatzplan im Kopf mit den Tätigkeiten, die wir verrichten müssen, um den Einsatz kompetent abzuarbeiten. Dieser Plan darf nicht durch Emotionen verloren gehen.
Was war bisher Ihre größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung im Feuerwehrberuf ist eigentlich für mich technischer Art.
Als ich bei der Feuerwehr angefangen habe, gab es die Pumpe am Löschfahrzeug, die mit einem Ein-Aus Knopf und einem Gashebel zu bedienen war. Heute ist das eine Schaumzumischungsanlage. Diese nennt sich Compressed Air Foam System, ein computergesteuertes System. Das ist nur ein Beispiel von vielen, bei denen sich die Feuerwehr ständig bei technischen Belangen auf dem Laufenden halten muss.
Wie wichtig ist es im Team zu arbeiten?
Es ist sehr wichtig im Team zu arbeiten, da Einsätze nur bewältigt werden können, wenn alle Kollegen Hand in Hand arbeiten und alles wie ein Zahnrad ineinandergreift. Wir sagen, der Einsatz läuft immer so gut ab, wie das schwächste Glied der Kette stark ist.
Fühlen Sie sich wie ein Lebensretter?
Ich bin Lebensretter und bin das gerne. Wenn es gelingt, jemanden wirklich aus einer Todesgefahr heraus zu retten, was Größeres gibt es eigentlich nicht.
Die Berufung zum LebensretterDie harte Ausbildung zum Feuerwehrmann und zur Feuerwehrfrau
Nur wer keine Angst davor hat, sein eigenes Leben für das Wohl anderer zu riskieren und der psychischen Belastung standhalten kann ist dem Beruf gewachsen, ein Lebensretter zu werden.
Was sind Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Feuerwehrmann/ zur Feuerwehrfrau?
Da es sich hierbei um eine Beamtenausbildung handelt, muss jeder Auszubildende vorab eine andere Ausbildung gemacht haben, um bei der Feuerwehr zugelassen zu werden. In der Regel muss jeder Anwärter in Bayern mindestens einen Hauptschulabschluss und eine handwerkliche Berufsausbildung absolviert haben.
Darüber hinaus muss an einem Auswahlverfahren teilgenommen werden, um als Auszubildender angenommen werden zu können. Dieser beinhaltet unter anderem einen intensiven Sporttest. Er dient dazu, die körperliche Belastbarkeit des zukünftigen Feuerwehrmannes/ der zukünftigen Feuerwehrfrau zu überprüfen.
Was lernt ein Anwärter in der Ausbildung zum Feuerwehrmann/ zur Feuerwehrfrau?
Jeder Auszubildende muss sich bewusst sein, immer wieder mit unbekannten Situationen konfrontiert zu werden, auf die sofort richtig reagiert werden muss. Die Ausbildung besteht nicht nur aus dem Löschen von Bränden, sondern auch aus Erste-Hilfe-Leistungen, Unfallortabsicherungen und der Beseitigung von Gefahrenquellen.
Somit ist eine zusätzliche Schulung zur Rettungssanitäterin/ zum Rettungssanitäter vor oder nach der Ausbildung zum Feuerwehrmann/ zur Feuerwehrfrau ebenfalls erforderlich.
Schaffe ich als Frau den Einstellungstest?Ein Selbstversuch von unserer Reporterin Vanessa Sengl
Ich werde heute mal schauen, ob der Sport-Einstellungstest wirklich so schwer ist und ob ich an meine Grenzen kommen werde.
Männer und Frauen müssen den gleichen Sporttest absolvieren, unter anderem auch das gleiche Gewicht tragen können. Frauen erhalten keine Erleichterungen, sondern werden genauso bewertet wie Männer.
Übung macht den Meister Ein Ausbildungstraining der Feuerwehr Fürth
Feuer löschenDoch nicht so einfach?Ein Selbstversuch von unserer Reporterin Daniela Bertuzzi
Neben dieser bereits starken körperlichen Belastung kommt noch die Bedienung der schweren Hilfsmittel aus dem Feuerwehrauto hinzu, wie beispielsweise die Löschschläuche. Diese müssen unter großem Druck und oft sehr lange ruhig auf die Flammen gerichtet werden.
Wie schwierig so ein Löschvorgang wirklich ist und wie sehr einen der Wasserdruck beeinträchtigt, habe ich nun selbst einmal getestet.
Der Kampf ums Feuer
Eine körperliche Anstrengung
Ich habe nur ein kleines Feuer gelöscht. Wie kräftezehrend ein Löschvorgang bei einem Großbrand sein muss, ist als Laie kaum vorstellbar.
Sanitäter
Zwischen Leben und TodStehen unsere Rettungskräfte tagtäglich für uns im Einsatz
Der Startschuss für die RettungDie integrierte Leitstelle der 112
Was steckt hinter der 112?
"Man muss akzeptieren, dass das Leben endlich ist."Ein Erfahrungsbericht von Marc Gistrichovsky
Welche wichitgen Bestandteile sind in einem Rettungswagen?
Rettung ist Teamarbeit Im Einsatz mit Laura Kofi-Boateng
Traumberuf LebensretterinEin Erfahrungsbericht von Laura Kofi-Boateng
Wie bist du zu dem Beruf als Sanitäterin gekommen?
Das war schon immer ein Kindheitstraum von mir. Im Kindergarten haben viele Freundinnen zu mir gesagt, sie wollen Prinzessin werden. Ich habe immer gesagt, ich möchte Ärztin werden. Dies war
der erste Step. In meinem freiwilligen sozialen Jahr nach dem Abitur war ich mir dann ganz sicher, ich zieh das durch und werde Leben retten.
Wie willst du dieses Ziel erreichen?
Mein Wunsch in der Medizinbranche ist es im Berufsleben weiterzumachen und einen Studienplatz in Erlangen zu bekommen, damit ich neben dem Studium auf der Wache arbeiten kann. Nach dem Medizin-Studium will ich als Notärztin auf die Wache zurückkehren und gemeinsam mit den Kollegen zu Einsätzen fahren.
Was war deine schlimmste Erfahrung als Rettungssanitäterin?
Meine schlimmste Erfahrung als Sanitäterin war mein erster Einsatz als Verantwortliche eines Krankenwagens. Als wir schon zum Ende der Schicht alle munter im Pausenraum quatschten, kam unerwartet noch ein Notfall rein. Ein PKW stand auf der linken Spur, da das Auto nicht mehr angesprungen ist. Als der Fahrer hinten im Kofferraum seine Warnweste rausholen wollte, ist ein Lastwagen mit Anhänger in ihn reingefahren.
(Laura hält kurz inne)
Das war echt schockierend. Bei so etwas schluckst du natürlich erstmal. Im Schock-Raum des Krankenhauses wollten die Ärzte uns vor Ort nicht verraten wie es dem Mann geht. Ich bin mir aber ziemlicher sicher gewesen, dass er an diesem Tag seine beiden Beine verloren hat, da der LKW-Fahrer frontal in seine Beine reingefahren ist.
Wie gehst du mit solchen Einsätzen um?
Umso mehr Einsätze ich mitmache, desto mehr Erfahrung sammele ich als Sanitäterin. Dadurch habe ich gelernt mich mental besser auf solche Situationen vorzubereiten. Wenn du dich darauf fokussierst jemandem das Leben zu retten, dann ist alles halb so schlimm was außerhalb von einem geschieht.
Hast du dir schon einmal Vorwürfe wegen einem Einsatz gemacht?
Es gibt ein oder zwei Einsätze die natürlich an einem nagen. Hier muss ich mir aber auch bewusst darüber werden manchmal nicht genug machen zu können, um jemandem das Leben zu retten.
Was denkt deine Familie über deinen Beruf?
Meine Familie war vor allem am Anfang meiner Ausbildung sehr skeptisch. Sie hatten Angst, dass ich den Druck nicht lange aushalten würde. Bei einem Beruf im Medizinwesen und einem anschließenden Medizinstudium würden sich meine Eltern keine Ängste machen. Allerdings hätten sie niemals gedacht, dass ihre Tochter in einen Rettungswagen einsteigen und Tag für Tag mit Blaulicht durch die Stadt rasen würde, um Leuten zu helfen. Ehrlich gesagt habe ich es selbst nicht von mir erwartet. Nun sind meine Eltern stolz auf mich, da sie wissen, dass ich tagtäglich Leben rette.
Würdest du behaupten, du bist eine Lebensretterin?
Ich habe schon mindestens drei bis vier Reanimationen mitgemacht. Das heißt im Endeffekt ist die Person tot. Meine Aufgabe dabei ist es nach einem Rhythmus zu suchen, um die jeweilige Person wieder zum Leben zu bringen. Ich würde sagen ich bin eine Lebensretterin. Jeder hier auf der Wache ist ein Lebensretter. Wir machen Großes.
„Meine größte Angst im Notarztdienst ist eines Tages nicht mehr zurück nach Hause zu meiner Familie zu kommen."Ein Erfahrungsbericht von Michael Kratzer
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Ich bin Notarzt geworden, weil das seit meiner Jugend mein Berufsziel war.
Nur deshalb habe ich mich durchs Abitur gequält. Anschließend habe ich 7 Jahre auf einen Studienplatz gewartet, um dann Medizin studieren zu können. Nach dem Wehrdienst war ich bis zu meinem Studienbeginn hauptamtlich beim Rettungsdienst.
1995 war es endlich soweit, ich durfte endlich das erste Mal offiziell meinen Notarztdienst antreten. Das war einer der schönsten Tage meines Lebens.
Was war Ihre schlimmste Erfahrung?
Als ich noch im Rettungsdienst war gab es eine Explosion am Nürnberger Hafen. Sechs Menschen sind dort ums Leben gekommen. Viele weitere waren schwerverletzt. Das hat mich als junger Sanitäter sehr gefordert und auch überfordert, da ich nicht wusste wie ich mit so einer Situation umzugehen habe.
Was war Ihr schönster Moment im Rettungsdienst?
Ich erinnere mich an einen Einsatz in einem Seniorenheim in Nürnberg. Eine 83- jährige Frau hatte Bluthochdruck. Wir konnten dies, Gott sei Dank, schnell beheben. Dadurch musste die ältere Dame auch nicht ins Krankenhaus.
Am Ende des Einsatzes, als wir wieder gehen wollten, fing die Frau an zu weinen. Als ich sie fragte warum sie weine, antwortete sie mir: „Sie sind seit mehr als einem Dreivierteljahr der erste Mensch, der mir während der Corona Pandemie die Hand gegeben hat. Das habe ich lange nicht mehr gehabt und auch sehr vermisst. Ich danke Ihnen vielmals.“
Was ist Ihre größte Angst als Notarzt?
Meine größte Angst im Notarztdienst ist eines Tages nicht mehr zurück nach Hause zu meiner Familie zu kommen.
Was sind die Gefahren im Rettungsdienst?
Das Risiko bei einer Einsatzfahrt zu verunglücken ist sechzehnmal höher als bei Fahrten ohne Blaulicht und Sondersignale.
Zudem sind Infektionen von übertragbaren Krankheiten eine Gefahr.
Mittlerweile werden wir als Sanitäter und Notärzte ab und an auch einmal angegriffen. Da gab es zum Beispiel einen Einsatz mit einem Mann, der psychisch instabil war und sich verfolgt fühlte. Er meinte er fühle sich von mir bedroht, als er verwirrt in der Küche stand. Dann riss er plötzlich eine Schublade auf und richtete ein Küchenmesser auf mich.
Die Situation hat sich dann gewendet, indem er das Messer umgedreht hat und drohte sich das Messer selbst in den Bauch zu stechen. Wir haben versucht ihn davon abzuhalten und letztendlich ist zum Glück nichts passiert.
Fühlen Sie sich wie ein Lebensretter?
Natürlich. Immer wenn es zu Situationen kommt in denen das Eingreifen des Rettungsdienstes und damit auch des Notarztes erforderlich ist, um jemandem das Leben zu retten.
Jeder Patient wird gleich behandeltEin Erfahrungsbericht von Jonas Bergmann
112
Die integrierte Leitstelle Nürnberg im ÜberblickMit einer Verantwortung für 1,2 Millionen Einwohner in Nürnberg, Fürth & Erlangen
- 2 Berufsfeuerwehren & 309 freiwillige Feuerwehren
Gründe für telefonische Auskünfte
- Informationsweitergabe an die Polizei
- Auskünfte/ Anfragen
- Wahl der falschen Notrufnummer
Wer kontaktiert die 112 eigentlich noch?
Hauptverursacher zusätzlicher Anrufe
- Feuerwehren
- Einsatzzentrale der Polizei
- Rettungswachen
- Krankenhäuser, Arztpraxen
- Deutsche Bahn, Verkehrsaktiengesellschaft
- Koordinationsstelle für Intensivtransporthubschrauber
- Energieunternehmen
- Brandmeldeanlagen
Größere Verantwortung als vermutetAufgaben der Notrufzentrale
- Entgegennahme von Notrufen
- Informationen für Rettungsdienst & Feuerwehr
Koordinierung von Einsatzkräften
- Alarmierung von unterstützenden Behörden
- Lagefeststellung (Wetter, Hochwasser und Auslastung der Einsatzkräfte)
Controlling der sonstigen Versorgungsressourcen
- Überprüfung der Behandlungskapazitäten (Bettennachweis)
- Übersicht über diensthabende Apotheken, Blutspendezentralen & Druckkammern
- Alarmierung von Notfallseelsorgern & Kriseninterventionsteams
Polizei
Dein Freund und HelferDie Polizei ist immer für einen da
365 Tage, 24 Stunden - jederzeit erreichbarDie Notrufzentrale der Polizei
Rund 90 Mitarbeiter sind für die durchschnittlich 620 Notrufe pro Tag zuständig. Jeder Leitstellendisponent erkundigt sich nach einem festgelegten Fragenkatalog bei den Anrufern nach allen notwendigen Informationen, um möglichst akkurate Anweisungen an die Polizei vor Ort weitegeben zu können.
Häufig wird auch die Ortung des Mobiltelefons verwendet, um Personen schneller auffinden zu können. 2020 wurden 277.300 Einsätze von der Einsatzleitstelle Nürnberg koordiniert. Der leichte Rückgang der Einsätze im Vergleich zum Jahr 2019, in dem 282.655 gemeldet wurden, ist mit großer Sicherheit auf die aktuelle Pandemie zurückzuführen.
Dabei erstreckt sich das Einsatzspektrum von verparkten Einfahrten bis hin zu Mord und Entführung in alle Zuständigkeitsbereiche der Polizei.
Die Einsatzleitstelle koordiniert nicht nur Notrufe, sondern hat noch andere Aufgaben. Dazu zählen die Verständigung von Abschleppdiensten, Ärzten und Bestattern, der Autobahnmeisterei und der Stadtreinigung sowie die Überprüfung von Alarmmeldungen.
Wenn sich Anrufer zwischen der 110 und der 112 verwählt haben, werden diese sofort mit der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienste weiterverbunden.
Wenn schnelle Hilfe gebraucht wirdDie 110 - immer für die Menschen da
Der Kern der PolizeiWie sieht es in der Notrufzentrale der 110 aus?
Die Bekämpfung der CyberkriminalitätSicherheit im Internet
Darunter fallen auch die Verbreitung illegaler Güter wie Drogen- und Waffenhandel, Kinderpornografie sowie Onlinemobbing. Allerdings zählen Delikte wie „Gesperrte Computer mittels Schadsoftware“ oder das „Betreiben von Fake-Shops“ unter Betrug oder Erpressung und nicht zur „Computerkriminalität“.
Häufig greifen Täter hierbei aus dem Ausland an und nutzen ausländische Schadenssoftwares oder Trojaner, um Zugriff auf private Informationen zu erhalten.
Cyberkriminalität nimmt zu in MittelfrankenVerbrechen im Netz
Ziemlich beste FreundeEin Erfahrungsbericht von Patricia Merzbach & Jürgen Stafflinger
Welche wichtigen Bestandteile sind in einem Polizeiauto?
Was ist wahr, was ist falsch?Mythen über die Polizei
110
Ging durch die Pandemie die Kriminalität zurück?Allgemeine Fallzahlen in Mittelfranken
Es gibt bei der Interpretation der Daten einige Korrelationen. Ersichtlich wird dies beispielsweise anhand der Diebstahlsdelikte, die sowohl pandemiebedingt durch Reduzierung von Tatgelegenheiten als auch durch stärkere polizeiliche Präsenz im öffentlichen Raum, aufgrund intensiver infektionsschutzrechtlicher Einschränkungen mitbeeinflusst worden sind, aber laut Polizeipräsidium Mittelfranken keine eindeutigen Kausalitäten aufwiesen.
Wird Mittelfranken sicherer?
Im Jahr 2020 wurden 5.511 Straftaten weniger aufgenommen und damit ein bedeutendes Maß weniger an Schaden, Ärger und Leid bei Opfern.
Sehr positiv ist der erneut signifikante Rückgang der Gewaltkriminalität (-8,5%) und der Straßenkriminalität (-4,5%).
"In Mittelfranken lebte man schon bisher sehr sicher, aber noch nie so sicher wie zurzeit", so das Polizeipräsidium Mittelfranken.
Fürth ist dabei zum zehnten Mal in Folge die sicherste Großstadt Deutschlands.
Wie sicher sind die Straßen in unserer Region?
Festzustellen ist allerdings, dass noch nie so wenige Menschen in Mittelfranken im Verlauf eines Jahres ihr Leben im Straßenverkehr verloren haben.
Unfall mit Getöteten
Als Getötete werden alle Personen gezählt, die innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall an den Unfallfolgen gestorben sind.
Unfall mit Verletzten
Verletzte sind Personen, die bei einem Unfall Körperschäden erlitten haben. Werden sie deshalb zur stationären Behandlung (das heißt mindestens 24 Stunden) in ein Krankenhaus aufgenommen, so gelten sie als Schwerverletzte.
Für 1,77 Millionen Einwohner zuständiginnerhalb einer Fläche von ca. 7.243 km²
Notrufzentrale 110
So läuft ein Notruf der 110 abWie geht ein Leitstellendisponent bei einem Notruf vor?
Im folgenden Beitrag handelt es sich aus datenschutzrechtlichen Gründen um einen nachgestellten Notruf.
Polizeiauto Bestandteile
Schutzhelm und Schutzweste
Medizinpack
Handschellen
Pylone und Polizei Kelle
Die Pylone, auch Leitkegel genannt, dient zum Absichern von Unfallstellen. Dadurch werden andere Verkehrsteilnehmer über die dortige Arbeit der Polizei informiert.
Polizei Kelle:
Die Polizei Kelle wird benutzt, um Verkehrsteilnehmer auf das Einsatzfahrzeug aufmerksam zu machen oder einer Person anzuzeigen, in welche Richtung sie fahren soll.
MP5
Funkgerät und Anhaltesignalgeber
Mit dem festverbauten Funkgerät im Polizeiwagen können sich die Einsatzkräfte während der Fahrt mit anderen Kollegen austauschen.
Anhaltesignalgeber (unten):
In diesem Anzeigegeber können bestimmte Einstellungen wie „Stop, Polizei!“ oder „Rechts ranfahren“ eingegeben werden. Das Blaulicht wird ebenfalls durch den Anhaltesignalgeber aktiviert.