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Los geht's

Kirschen in Franken

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Viele Touristen bestaunen jährlich in Japan die berühmte Kirschblüte. In der Fränkischen Schweiz ist das Naturerlebnis ebenfalls zu bewundern. Jeden Frühling verwandelt sich die Landschaft in ein atemberaubendes weißes Blütenmeer. Für die Region sind die Kirschen ein wichtiger Wirtschaftszweig. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise von der Blüte bis zur Kirschernte in Franken.

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Zitat

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Schädlingsbekämpfung

Im Frühling schützt Hans Kotz die Blüten gegen Schädlinge und Pilze. Der 78-Jährige verwendet wie viele der rund 1.900 Kirschbauern Pflanzenschutzmittel, das nicht ganz ungefährlich ist, wie das Foto zeigt.
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Die Kirsche ist für den Bioanbau kaum geeignet, weil es zu viele Schädlinge gibt. Deshalb betreiben nur wenige Obstbauern biologischen Anbau, bei dem sie keine chemischen Mittel verwenden dürfen. Im konventionellen Anbau allerdings schon. Hier geht´s den Schädlingen an den Kragen.

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Frost- und Kälteschäden

Schnee im Mai und Nachtfrost fallen viele Blüten zum Opfer. Aus einer erfrorenen Blüte kann keine Frucht mehr entstehen. Aber auch Regenfälle und Kälte verzögern den Reifeprozess.

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Obstbäuerin Susann Singer macht der Frost einen Strich durch die Rechnung. Wie viele Bauern ist die 48-Jährige gegen Minusgrade machtlos. Die ausfallende Bestäubung aufgrund niedriger Temperaturen weiß die Mittelehrenbacherin zu verhindern - mit einem schlichten Hilfsmittel.


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Kirschen gehören zur Familie der Rosengewächse, die vor allem in gemäßigten Zonen auf der nördlichen Halbkugel vorkommen. Die Familie umfasst etwa 3.000 Arten. Dazu zählen neben der klassischen Rose auch Obstarten wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Erdbeeren. Die Früchte sind sehr vielfältig. Sie treten in Form von Kapseln, Nüsschen und Steinfrüchten auf. Auch die Blüten sehen unterschiedlich aus.
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Anatomie einer Blüte

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Dr. Michael Rudner, Professor an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, erklärt den Aufbau einer Kirschblüte und verrät, woran jeder einen Kirschbaum sofort erkennt.  

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Scribble

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Relevanz der Kirsche

„Schlupfwinkel des deutschen Gemüts“ - bezeichneten die Dichter Ernst Moritz Arndt und Joseph Victor von Scheffel die Fränkische Schweiz.

Im April versinkt die Region in Oberfranken in ein schneeweißes Meer aus Kirschblüten. Über 200.000 Kirschbäume bedecken die Landschaft umgeben von saftig grünen Weiden und selig summenden Bienen. Bedingt durch das milde Klima und den fruchtbaren Boden zählt die Fränkische Schweiz zu dem größten geschlossenen Kirschanbaugebiet Deutschlands.

Besonders die Süßkirsche reift hier hervorragend, womit die Fränkische Schweiz auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region ist. Die Kirschgärten und Plantagen sichern das Einkommen vieler Obstbauern als Haupt- oder Nebenerwerb. Trotz des enormen Wirtschaftspotentials bewahren die Bauern die Natürlichkeit und Unberührtheit der Landschaft.

Um diesen einzigartigen „Schlupfwinkel des deutschen Gemüts“ zu bewahren, erklärte man die Fränkische Schweiz zum Naturpark. Somit können viele Generationen die wunderschöne Landschaft mit ihrer außergewöhnlichen Fauna und Flora, ihren Kulturstätten und historischen Bauten genießen.
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Wandern

Das Glück liegt nicht nur auf den Rücken der Pferde, sondern auch in unseren eigenen Füßen. Wandern befreit die Seele, schenkt neue Energie und löst Kummer wie in Luft auf. In der Fränkischen Schweiz können Einheimische und Touristen zwischen den Kirschplantagen und Streuobstwiesen Schritt für Schritt den Alltag hinter sich lassen. 
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Helmut Pfefferle aus Seidmar organisiert Ausflüge und führt Gruppen durch die Natur. Der Vorsitzende des Tourismusvereins "Rund ums Walberla" berichtet über seine Wandererlebnisse und den Reiz der oberfränkischen Region.  

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In etwa 60 Tagen reifen die Früchte an den Kirschbäumen.
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Fragenhagel

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Marina Fink (29) ist die siebte Fränkische Kirschkönigin.
Seit 2000 verleiht eine Jury, bestehend aus Tourismusexperten, Vertretern des Obstanbaus und der Wirtschaftsförderung die Krone. 

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Kirschenernte

Wenn die Bauern rot sehen, geht´s rund!
Die Ernte startet Mitte Juni, sobald die ersten Frühsorten reif sind. In den nächsten Wochen heißt es, jede einzelne Kirsche per Hand zu pflücken - auch bei 30 Grad Sommerhitze. 
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Die Obstwiese Schmitt in Oberehrenbach ist ein traditioneller Familienbetrieb. Roland und Andrea Schmitt bauen bereits in der vierten Generation etwa 20 Kirschsorten auf einer Fläche von 1,3 Hektar an. Bei der Ernte hilft die ganze Familie mit.

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Hotspot

Die Anspruchslose

Die Spätsorte Regina hat große dunkelrote und saftige Früchte (ca. 26-31mm, 8-12 g). Ihr Geschmack ist neutral. Die platzfeste Sorte ist äußerst beliebt in der Fränkischen Schweiz. Ihr Ertrag ist sehr hoch, ohne besondere Ansprüche an Standort oder Pflege.

Die Königin

Die Spätsorte Kordia hat große herzförmige und dunkelrote Früchte (ca. 26-30 mm, 8-12g). Geschmacklich einer der besten Sorten und damit Hauptsorte in der Fränkischen Schweiz. Das knackige Fruchtfleisch ist nicht nur saftig und süß, sondern auch platzfest. Kordia ist sehr ertragreich und leicht zu pflücken. Allerdings sind ihre Blüten und Knospen frostempfindlich. 

Die Rasante

Die Sorte Burlat reift sehr früh und hat große, flachkugelige Früchte, die leuchtend rot bis dunkelrot  sind. Sie besitzt große Kerne und das süße Fruchtfleisch neigt schnell zu platzen. Ihr Ertrag ist hoch und regelmäßig.

Die Expertin

Die Frühsorte Summit hat große und feste Früchte (28-30mm, 9-12g), die durch ihre Süße einen sehr guten Geschmack aufweisen. Das Fruchtfleisch ist platzempfindlicher und anfälliger für den Monilia-Pilz. Damit ist Summit eine Sorte für Kenner und Könner.

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Erntehelfer


Warum hast du dich entschieden, an dem Austauschprogramm teilzunehmen und deinen Sommer in der Fränkischen Schweiz zu verbringen?

Ich bin schon das vierte Mal in der Fränkischen Schweiz. Das Austauschprogramm ist ideal, um mein Deutsch zu verbessern und noch mehr über die Landwirtschaft zu lernen. Ich möchte später Winzer werden.

Kann die Fränkische Schweiz mit "Bella Italia" mithalten?

Auf jeden Fall. Die Fränkische Schweiz erzählt Geschichte durch die traditionellen Dörfer. Aber natürlich reizt mich die abwechslungsreiche Landschaft, eingebettet in den Bergen. Die Menschen sind sehr freundlich und begrüßen einen herzlich.

Wie genau unterstützt du deine Gastfamilie?  

Vor allem unterstütze ich sie als Erntehelfer. Ich pflücke die Kirschen auf dem Feld und anschließend lesen wir die Besten aus.

Freust du dich auf die Kirschernte? 

Klar, freue ich mich schon auf die Ernte. Es gibt Tage, die sind anstrengend, aber größtenteils macht es Spaß.

Wie viele Stunden am Tag verbringst du mit den Kirschen?

Ich helfe jeden Tag circa acht Stunden.

Verläuft die Kirschernte in Italien anders als in der Fränkischen Schweiz?

Es gibt keine Unterschiede. Die Deutschen ernten genauso wie die Italiener.

Entscheide spontan: Kirschernte oder Klausuren?

Definitiv Kirschernte.



 


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Selbstversuch

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Ist die Kirschernte knochenhart oder kinderleicht?
Autorin Anne Grundig probiert sich als Erntehelferin.

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Gut Kirschen essen - Weiterverarbeitung

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Wer durch die Fränkische Schweiz fährt, sieht überall Tafeln von Brennereien. Viele Bauern brennen das edle Obstwasser selbst. Der Kirschbrand ist bei Frauen sehr beliebt, da er besonders mild ist. Auch der Geschmack ist einzigartig: Durch die Kirschen erhält der Brand eine Note von Marzipan.
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Die Bauern kochen die Marmeladen selber ein und verleihen ihnen die verschiedensten Nuancen. Zum Beispiel mit einem Schuss Kirschbrand. Wer seine Marmelade ohne Steinchen und Haut mag, kann auf die sanfte Version zurückgreifen. Sie läuft nach dem Pürieren durch ein Sieb und weist keinerlei Rückstände auf. So schmeckt das Frühstück!
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Kirschen eingelegt in Weinessig – die weiteren Zutaten geben die Bauern ungern preis. Jeder Essig beruht auf einem eigenen Geheimrezept und besitzt damit einen unvergleichbaren Geschmack. Am besten passt er zu Salaten, Tomaten mit Mozzarella, Sauerbraten oder Blaukraut.
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Auch bei den Likören verraten die Bauern nur ungern ihre hauseigenen Rezepte. Als Grundlage dienen zum Beispiel Weingeist oder Brand, worin die Kirschen mit Zucker eingelegt werden. Liköre sind süß und ein Highlight auf allen Nachspeisen. Genießer verfeinern auch den Sekt mit einem Schuss Likör.
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Engländer brachten Chutney aus Indien nach Europa. Die süß-saure, mitunter auch scharf-pikante Sauce schmeckt ausgezeichnet zu Reisgerichten, Braten oder Hähnchen. Die Engländer essen Chutney ganz schlicht auf Käse. In der Fränkischen Schweiz wird es als Ketchup-Ersatz vor allem zu Gegrilltem serviert.  
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Die rote Vitaminspritze ist frisch, unverarbeitet und verführerisch süß. Am besten schmecken die Kirschen immer noch, wenn sie direkt vom Baum in den Mund wandern. Viele Bauern bieten ihre Ware an den Straßen der Fränkischen Schweiz an.
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In jeder Kirsche

steckt viel Arbeit
und Liebe.
Die Fränkische
Schweiz ist eine
unvergleichbare
Region, die einen
von der Blüte-
bis zur Kirschenzeit
in den Bann zieht. 


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Impressum

Verantwortlicher im Sinne des § 55 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag:
Tobias Ott
91522 Ansbach
tobias.ott@t-online.de
Mobil: 0162 / 79 56 042

Ein Projekt der Hochschule Ansbach, Studiengang Ressortjournalismus (Fach „Projekt Crossmedia“), und Nordbayern.de, das Online-Portal der Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung.

Musik: Bibliothek Final Cut

Vielen herzlichen Dank an unsere Protagonisten für die Mithilfe, Unterstützung und ihr Engagement.
Ein besonderer Dank gilt Andreas Vietmeier, der die Fotos zum Frostspanner und den Blattschäden zur Verfügung stellt sowie an Günter Plonka vom Landratsamt Ludwigsburg, Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau, für die Fotos der Kirschsorten.
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