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Kaiserburg Nürnberg

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Einstieg

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Historisches

Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise. Die Kaiserburg versetzt ihre Besucher noch heute mit ihren imposanten Bauten und sagenumwobenen Legenden in das goldene Zeitalter des Rittertums zurück.

Tourismus

Nürnberg - das ist vor allem die Burg. Ein Besuchermagnet, der jährlich über 250.000 Touristen anzieht. Hier treffen Sie auf internationale Meinungen, Statistiken und Insiderwissen. 

Events

Nürnbergs Wahrzeichen ist die perfekte Kulisse für zahlreiche Feste. Hier wird bis in die späten Abendstunden gesungen, getanzt und gefeiert. Erleben Sie, was sich in diesem Jahr rund um die Kaiserburg ereignet hat. 

Lebensraum

Rund um die Kaiserburg haben sich unzählige Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Erforschen Sie spannende Lebensräume mit ihren kleinen und großen Bewohnern.

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Eine Webreportage von Anna-Marie Meewes, Lotta Wellnitz und Saskia Pischel. (v.l.)
Ein Projekt der Hochschule Ansbach im Studiengang Ressortjournalismus (Fach ,,Projekt Crossmedia") und Nordbayern.de, das Onlineportal der Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung. 


Wir danken allen Beteiligten vielmals für Ihr Mitwirken an unserem Projekt.  
Die Erstellung erfolgte unter Betreuung von Herrn Prof. Dr. Markus Paul in Zusammenarbeit mit der Burgverwaltung der Nürnberger Kaiserburg. 
Hierbei gilt unser besonderer Dank Frau Sonja Oschwald, die uns bei jedem Anliegen sofort Auskunft erteilte und zur Seite stand. 


Verantwortlich im Sinne des §55 Abs. 2 Rundfunk Staatsvertrag. 
Lotta Wellnitz
c/o
Prof. Dr. Markus Paul
Hochschule Ansbach
Residenzstraße 8
91522 Ansbach
Tel.: 0981-4877-111

Credits
Luftaufnahme Kaiserburg: Hajo Dietz
Grundriss der Kaiserburg: Bayerische Schlösserverwaltung
Foto: Sonja Oschwald: Privat
Foto: Dr. Stefan Böger: Privat
Wanderfalke: Pixabay Infopunkt: Pixabay 
Hochzeitsfoto: Pixabay 



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Events

Die Nürnberger Burg ist ein Ort der Begegnung und eine ideale Kulisse für zahlreiche Feste. Von einer kunterbunten Projektion an der Blauen Nacht, bis hin zu der wohl längsten Biermeile Europas, zieht sie Besucher von nah und fern in die 500.000 Einwohner Stadt.

Sogar kleine Ritter und Edelfrauen wurden auf der Kaiserburg bereits gesichtet. In diesem Kapitel sehen Sie, was sich in diesem Jahr rund um die Kaiserburg ereignet hat.

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Event 1

Einmal im Jahr erstrahlt die Nürnberger Innenstadt im blauen Licht. Die Blaue Nacht ist eine Kunst und Kulturveranstaltung, die im Jahr 2000 anlässlich des 950-jährigen Jubiläums der Stadt Nürnberg Premiere feierte. Seither findet sie jedes Jahr Anfang Mai unter einem anderen Motto statt und lockt rund 120.000 Besucher an. 2018 widmete sie sich dem Thema "Horizonte".
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Herr Reeder, sind Sie selbst Fan der Blauen Nacht oder wie stehen Sie zu dieser?

Dan Reeder: Ich würde sagen ja. Aber generell gibt es für mich bei der Blauen Nacht einfach zu viel zu sehen. Das ist ein Überangebot. Deshalb trinken wir nur ein paar Bier und schauen uns die Burgbeleuchtung an, das war’s.

Wie haben Sie den Zuschlag für die Projektion bekommen?

Dan Reeder: Ich vermute, die Organisatoren haben eine Liste mit bekannten Künstlern, die noch nichts für die Blaue Nacht gemacht haben. Auf dieser war ich wahrscheinlich und deshalb haben sie mich angerufen. 

Und was war Ihre erste Reaktion darauf?

Dan Reeder: Ich habe mich gefreut. Es ist natürlich gut bezahlt und es ist auch eine Ehre, gerade für mich als alter Ami. Was ich nicht erwartet habe, war, dass es auch viel Arbeit ist. Ich habe ungefähr 60 Bilder dafür gemalt - das ist ein Haufen.

60 Bilder für das Wahrzeichen Nürnbergs. Haben Sie denn einen speziellen Bezug zur Kaiserburg?

Dan Reeder: Nein, nicht unbedingt. Es ist allerdings schon beeindruckend, wenn man von Los Angeles kommt.
Ich war fasziniert von den riesigen Bauwerken und Türmen, allerdings habe ich festgestellt, dass ich sie inzwischen schon gar nicht mehr sehe. Ich laufe einfach vorbei und denke: „Jaja, 1000 Jahre alt, fuck off“ – schon fast wie ein richtiger Europäer.(lacht)

Wie würden Sie Ihre Kunst beschreiben?

Dan Reeder: Meine Feinde sagen ich male Cartoons und meine Freunde sagen ich male sophisticated (= anspruchsvolle) Cartoons. (lacht)

Werden wir an der Blauen Nacht denn auch „sophisticated Cartoons“ sehen?

Dan Reeder: Bedingt. Das Problem ist, dass es zwei Seiten an der Burgmauer gibt. Man kann zum Beispiel keine kleine Schrift benutzen, deswegen sind richtige Cartoons nicht machbar. Und außerdem wurde mir aufgetragen, dass ich sehr bunt malen soll. Da muss man technisch einiges beachten.

Sie haben für die Projektion auch Ihr eigenes Motto entwickelt: „Anything goes“.

Dan Reeder: Genau, jede Blaue Nacht hat ja immer ein Titel oder ein Motto. Dieses Jahr ist das ‚Horizonte‘. Aber was will ich damit? Ein Horizont ist für mich ein gerader Strich, leicht verschwommen, weil er weit weg ist. Damit kann ich nichts anfangen. Die Veranstalter sagen, dass bedeutet „über den Tellerrand schauen“ und bla bla bla. Aber vergiss es - fürchterlich! Das erste was ich gemacht habe, ist dieses Motto weggeschmissen und mein eigenes genommen. „Anything goes“ - alles geht.

Alles geht - Kunst darf also alles?

Dan Reeder: Ich darf alles. (lacht)

Hatten Sie von Anfang an eine bestimmte Vorstellung, wie die Bilder aussehen sollten?

Dan Reeder: Ich haben den Titel „Anything goes" genommen, damit ich einfach alles machen kann, was mir einfällt. Und das habe ich ziemlich durchgezogen. 



































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Was wollen Sie denn mit der Projektion „Anything goes“ ausdrücken?

Dan Reeder: Es ist so: Diese Projektion ist eine schwierige Sache für Künstler, denn eigentlich ist es ein Unterhaltungsereignis. Die Leute gehen hin, schauen sich das an, trinken ein paar Bier. Ich will es nur bunt machen, damit es lustig ist und einfach gut ausschaut.

Sie sind nicht nur Maler, beziehungsweise Künstler, sondern auch Musiker. Da liegt es nahe, dass die Projektion auch von Ihrer Musik begleitet wird. Wie würden Sie Ihre Musik beschreiben?
 

Dan Reeder: Ein Freund von mir sagt es ist Nerd-Folk. Ein anderer Typ hat mal geschrieben, es ist Folk mit Punk Ästhetik. Das gefällt mir.  
Für die Burgprojektion habe ich Stücke genommen, die ich bisher nirgendwo verwendet habe. Diese reihte ich dann in einem 16-minütigen Loop aneinander. Crazy shit, einfach crazy shit.

Die Musik ist „crazy shit"?

Dan Reeder: Es passt halt nicht unbedingt zu den Bildern. Aber die Bilder passen auch nicht zueinander. Also crazy shit zu crazy shit. Für meinen Geschmack passt das zusammen.

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich dabei?

Dan Reeder: Ich hoffe, dass sie es schön finden. Viel mehr nicht. Ich denke diese Burgprojektion ist spektakulär und reine Unterhaltung. Am Anfang dachte ich „Hey, daraus kann ich ein Kunstwerk machen“. Aber eigentlich kann ich das nicht. Ich habe das noch nie gemacht und weiß immer noch nicht, wie das aussehen wird.
Es kann sein, dass es total scheiße wird - wer weiß.


Dan Reeder ist 1954 in Louisiana, USA geboren und lebt seit Ende der 80er in Nürnberg. Er hat Bildende Kunst in Kalifornien studiert und veröffentlichte 2003 seine erste CD. 2010 wurde ihm der Förderpreis der Stadt Nürnberg verliehen. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
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Lassen Sie sich in den Bann der Blauen Nacht an der Kaiserburg ziehen und lauschen Sie dabei der Musik vom Nürnberger Künstler Dan Reeder

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In diesem Jahr wurde die Projektion an der Kaiserburg mit dem Titel: ,,Anything goes" von dem Künstler und Musiker Dan Reeder entworfen.
Im Folgenden können Sie die unterschiedlichen Meinungen der Besucher anhören. 
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Event 3

Jeden Sommer verwandelt sich der Nürnberger Burggraben für ein paar Tage in eine der längsten Biermeilen Europas.

Auch in diesem Jahr haben wieder rund 40 Brauereien ihre hauseigenen Bierspezialitäten präsentiert - ein Muss für waschechte Franken und Touristen. Im folgenden Video sehen Sie, was das 21. Bierfest zu bieten hatte.
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Event 2

Einmal als edles Burgfräulein über die Gänge schreiten oder als kühner Raubritter die Kaiserburg im Sturme erobern. Der Verein „Geschichte Für Alle e.V.“ begibt sich mit Kindern und ihren erwachsenen Begleitern auf solch eine mittelalterliche Entdeckungsreise. Mehr dazu sehen Sie im nächsten Video.
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Tourismus

Sie kommen aus der ganzen Welt, um die Kaiserburg auf ihrer Tour durch Bayern, Deutschland oder ganz Europa zu bestaunen. Vor dem Vestnertor parken bereits in den frühen Morgenstunden Reisebusse, die zahlreiche Touristengruppen auf die Burg befördern. 

Welche Eindrücke über den Dächern von Nürnberg entstehen, wie viele Tickets jährlich verkauft werden oder wie viele Mexikaner für einen Schnappschuss auf eine Bank passen, sehen Sie auf den nächsten Seiten. 
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Frau Oschwald, die Kaiserburg ist ein wahrer Touristenmagnet. Wo entstehen hier die meisten Fotos?

Sonja Oschwald: Es gibt zwei besonders beliebte Motive. Das eine ist die Freiung. Von der  Panoramaplattform hat man einen wunderschönen Blick über Nürnberg. Dort machen unsere Besucher auch die meisten Selfies. Ein weiterer beliebter Ort ist das Tor zum inneren Burghof. Vor dem sogenannte Adlertor lassen sich regelmäßig Touristengruppen ablichten. 

Gibt es ein Erlebnis im Bezug auf Touristen, das sie besonders geprägt hat?

Sonja Oschwald: Ja, das war allerdings nicht mit einem Touristen, sondern mit einem Gast. Eine alte Dame hat mich darum gebeten, noch einmal den Ort ihrer Kindheit besuchen zu können. Sie wurde, wie auch ihre Mutter und Großmutter, auf der Kaiserburg geboren. Das heißt, sie hat auch den zweiten Weltkrieg hier oben miterlebt und musste mit ansehen, wie die Kaiserburg in den Bombennächten zu fast 90 Prozent zerstört wurde. Als ich sie in den Palaskeller begleitet habe, wusste ich das leider noch nicht. Unten fing sie plötzlich bitterlich an zu weinen und zu zittern. Sie erzählte mir, dass sie damals zusammen mit ihrer Mutter verschüttet wurde und sehr lange im Keller ausharren musste. Erst dann konnte sie sich an Brettern entlang aus dem Schutthaufen in die Freiheit hangeln.

Haben Sie noch andere Geschichten über Touristen, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind?

Sonja Oschwald: Da gibt es noch ganz viele. Wir haben den kleinen Maria Sybilla Merian-Garten, in dem regelmäßig Hochzeiten stattfinden. Diesen müssen wir beaufsichtigen, weil manche Gäste klauen und zum Beispiel Pflanzen ausgraben würden. Unsere ausländischen Gäste suchen ständig das beste Bild. Dafür eignet sich zum Beispiel die kleine Holzbank im Maria Sybilla Merian-Garten. Und falls es Sie interessiert, wie viele Mexikaner auf eine Bank passen: Es sind 18. (lacht)

Gab es auch eine Frage von Touristen, bei der Sie nur noch mit dem Kopf schütteln konnten?

Sonja Oschwald: Auf jeden Fall. Wir hatten mal einen amerikanischen Gast. Die Dame hat uns gefragt, für welchen Film diese Kulisse gebaut wurde und wie lange sie denn noch steht. Da fragt man sich schon, ob man gut Englisch kann oder doch nicht. 

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Historisch

Im Jahre 1000 nach Christus wurde die Nürnberger Burg zum ersten Mal erwähnt. Sie besteht aus der eigentlichen Kaiserburg, den Überresten der Burggrafenburg und den Reichsstädtischen Bauten.

Im zweiten Weltkrieg wurde die Kaiserburg durch die Luftangriffe zu fast 90 Prozent zerstört und in historischen Formen wieder aufgebaut. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die große Burganlage, erfahren Sie neue Fakten und tauchen Sie in den reichen Sagen- und Legenden-Schatz der Nürnberger Burg ein.  

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Fünfeckturm

Der Fünfeckturm ist im Kern ein viereckiges Gebäude und wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Er diente als Wehrturm der salischen Burg, aus der später die Burggrafenburg hervorging. Auf Grund seiner unteren Geschosse galt der Turm lange als ältestes Bauwerk der Stadt und wird deswegen auch "Alt-Nürnberg" genannt.

Innerer Burghof

Hier steht die sogenannte „Kunigundenlinde“. Sie soll von der Kaiserin Kunigunde gepflanzt worden sein und musste im Laufe der Jahrhunderte mehrmals ersetzt werden.

Vestnertorbastei

Die Vestnertorbastei (Schwedenbastion) wurde ab 1538 nach Plänen des italienischen Architekten und Festungsbaumeisters Antonio Fazuni gebaut. Sie diente dem Schutz und der Verteidigung der Burganlage. Ab dem Jahre 1667 wurde sie auch als Garten genutzt.

Tiefer Brunnen

Das Brunnenhaus mit dem 53 Meter tiefen Brunnen ist eines der wichtigsten Gebäude der gesamten Burganlage und entstand im Jahr 1563. Ohne ihn wäre eine geschützte und autonome Wasserversorgung der Burg, vor allem in Belagerungszeiten, nicht möglich gewesen.

Kaiserkapelle

Die Kapelle ist auf Grund ihrer Bauweise eine Doppelkapelle und wurde um 1200 im Zusammenhang mit dem Palas errichtet. Charakteristisch für sie, sind zwei übereinander liegende Geschosse, die für sich eigenständige Kapellen sind. Die obere, der heiligen Margarethe geweihte Kapelle, war für den Kaiser/Adel und seine Gefolgschaft vorgesehen. Die grundrissgleiche Unterkapelle war für den niederen Adel und die Burgpfleger vorgesehen.

Kemenate

Die Kemenate war das Frauengemach der Burg und stammt in ihrer ersten Form aus dem Jahre 1220. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Heute befindet sich im wiederaufgebauten Nachfolgegebäude das Kaiserburg-Museum, eine Außenstelle des Germanischen Nationalmuseums. Diese widmet sich der Geschichte der Burg und stellt zum Beispiel Schutz- und Angriffswaffen aus dem Mittelalter aus.

Walburgiskapelle

Die Walburgiskapelle ist Teil der einstigen Burggrafenburg. Sie wurde 1267/68 das erste Mal erwähnt und fiel, wie viele andere Teile der Burg, den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Nach 1945 wurde sie bis 1970 wieder vollständig aufgebaut.

Palas

Der Palas ist ein zweigeschossiger Saalbau mit mehreren sich anschließenden Gemächern. Er wurde ab etwa 1200 auf den Resten von Vorgängerbauten errichtet und musste nach dem Zweiten Weltkrieg in großen Teilen erneuert werden.

Heidenturm

Der Heidenturm wurde vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Doppelkapelle gebaut. Er ist gleichzeitig Chorturm dieser und diente auch als Wachturm.

Himmelsstallung

Die Himmelsstallung ist ein Fachwerkbau und stammt aus dem Mittelalter. Damals wurde sie vermutlich als Stall und Wirtschaftsgebäude genutzt.

Sekretariatsgebäude

Das Sekretariatsgebäude ist ein zweigeschossiges Bauwerk aus Fachwerk, das sich entlang der nördlichen Wehrmauer erstreckt. Heute befindet sich in diesem Gebäude die Burgverwaltung.

Burgamtmannsgebäude

Das Burgamtmannsgebäude wurde von der Reichsstadt im Jahre 1428 errichtet. Als eines der wenigen Gebäude, blieb es von den Bomben des Zweiten Weltkrieges verschont. Seit 1990 befindet sich dort die Dienststelle des Bayrischen Landesamtes für Denkmalpflege.

Freiung

Die Freiung trennt die Kaiserburg von der ehemaligen Burggrafenburg. Im Mittelalter war sie eine sogenannte Freistätte. Dort galten übliche Rechtsvorschriften, wie z.B. Steuerabgaben, nicht mehr. Deshalb war sie ein zeitlich begrenzter Zufluchtsort für strafrechtlich verfolgte Bürger.

Kaiserstallung

Die Kaiserstallung wurde 1495 vom Nürnberger Stadtwerkmeister Hans Beheim gebaut und war ursprünglich als Kornspeicher gedacht. Bei Besuchen des Kaisers diente sie als Unterbringung für Pferde. Heute stellt sie, mit ihren 93 Zimmern, eine der ältesten und modernsten Jugendherbergen dar.

Luginsland

Der Turm wurde 1377 von der Reichsstadt innerhalb von 40 Tagen errichtet, um den Bereich der Burggrafenburg auszuspähen. Im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs wurde der Turm fast vollständig zerstört, ehe man ihn im Jahre 1954 neu errichtete.

Sinwellturm

Der ca. 30 Meter hohe Turm stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und wurde auf einen aufragenden Felsen gebaut. „Sinwell“ bedeutet auf Mittelhochdeutsch so viel wie „sehr rund“.  Er war der Bergfried der Kaiserburg, diente vor allem als Wachturm und überlebte als eines der wenigen Gebäude den Zweiten Weltkrieg größtenteils unbeschädigt.

Große Bastei

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Wappen

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Heidenturm

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Kaiser Ludwig IV

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Turmfalke

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Miniatur

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Sinnwelturm

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Hochzeiten

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Kaiserstallung

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Tiefer Brunnen


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Der Sprung in die Freiheit

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Der Kaiserin Kunigunde

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Lebensraum

Kaum zu glauben - mitten in der Stadt, auf der Kaiserburg, haben mehr als 1.800 Pflanzen- und Tierarten ihren Platz gefunden. Damit die Artenvielfalt auch weiterhin bestehen bleibt und erweitert werden kann, wurde das Projekt ,,Lebensraum" gegründet.

Hierbei wurde die Burg in acht Lebensbereiche unterteilt. 
Entdecken Sie auf den nächsten Seiten die bunte Vielfalt von Flora und Fauna.


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Ölberg

Burggarten

Schnepperschützengärten

Kasematten

Vestnertorbastei

Maria Sybilla Merian-Garten

Freiung

Bürgermeistergarten

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Herr Dr. Böger, was macht die Nürnberger Kaiserburg als Lebensraum für Tiere und Pflanzen so interessant?

Dr. Stefan Böger: Die Vielfalt hängt mit den unterschiedlichen Lebensräumen zusammen. Wir haben sonnig-trockene Bereiche auf der Südseite, aber auch feucht-kühle Bereiche auf der Nordseite. Außerdem werden die Flächen unterschiedlich bewirtschaftet. Intensiv gepflegte Bereiche mit Rasen und Zierpflanzen kommen ebenso vor wie blüten- und strukturreiche Flächen mit alten Obstgehölzen und Wildpflanzen. Die Mischung aus dieser Vielzahl von Lebensräumen macht es aus.

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Projekt „Lebensraum Kaiserburg“?


Dr. Stefan Böger: Das Hauptziel ist natürlich die Arten- und Lebensraumvielfalt zu erhalten. Als zum Beispiel der Sinwellturm saniert werden sollte, brütete dort gerade der Wanderfalke. Wir haben uns mit den Architekten beraten, wie man den Bau weiterführen könnte, ohne den Wanderfalken zu stören. Die Wanderfalken wurden durch eine Webcam beobachtet, um zu sehen, ob sie gestört werden. In erster Linie möchten wir jedoch auch den Bürgern verdeutlichen, wie wichtig die Artenvielfalt ist.

Konnten Sie während des Projekts bereits Ziele erreichen?

Dr. Stefan Böger: Bei den Wanderfalken können wir von einem großen Erfolg sprechen. Denn bisher sind bereits elf Jungvögel ausgeflogen. Und was sehr wichtig ist: Wir haben gezeigt, dass sich Nutzung und Erhalt von Lebensräumen nicht zwangsläufig ausschließt. Die Kaiserburg wird jedes Jahr von ca. 250.000 Menschen besucht und wir schaffen es trotzdem die meisten Arten zu halten.

Haben Sie für die Zukunft noch weitere Maßnahmen geplant, um die Artenvielfalt zu erhalten?

Dr. Stefan Böger: Wir wollen die Fledermausquartiere auf der Kaiserburg sichern und verbessern. Zudem möchten wir weitere Lebensräume für die Vögel schaffen. Auch den Erhalt und die Nachpflanzung historischer Obstsorten und Kulturpflanzen haben wir im Blick. Und natürlich noch mehr Menschen für den Lebensraum Burg zu begeistern. Damit haben wir ein breites Spektrum an Zielen, die wir noch erreichen möchten.

Was ist ihrer Meinung nach, bezogen auf die Artenvielfalt, das Spektakulärste an der Burg? 

Dr. Stefan Böger:
Es gibt eine Feige am Ölberg. Wir vermuten, dass Touristen eine Frucht mitgebracht haben und die Samen von der Freiung auf den Sandstein gefallen sind. Dort konnten sie keimen. Das verdeutlich nochmal, was für besondere Bedingungen auf der Kaiserburg herrschen. Gerade diese südexponierten Bereiche, mit Bedingungen die man eigentlich nur aus dem Urlaub kennt. Dieses Beispiel spiegelt sogar den Europa-Gedanken wieder, denn die Feige ist mit unseren Gästen auf die Burg gekommen und dort heimisch geworden.

Abschließend noch einmal zurück zum Thema Artenschutz. Was kann jeder Einzelne tun, um die Artenvielfalt zu erhalten?


Dr. Stefan Böger: Das fängt eigentlich schon auf dem Balkon oder im Garten an, indem man ein bisschen Unordnung zulässt. Wenn man einen Garten hat, kann man dort zum Beispiel eine Gras- oder Wiesenfläche stehen lassen und so für bestimmten Tier- und Pflanzenarten einen Raum zum Leben schaffen. Man wird sehen, dass sich dort Blütenpflanzen ansiedeln und mit Ihnen auch eine neue Vielfalt an Schmetterlingen, Käfern und Bienen entstehen wird. Auch Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten zu schaffen, ist ohne großen Aufwand möglich. Letztendlich kann also jeder einen kleinen Beitrag dazu leisten.  

Das Projekt „Lebensraum Kaiserburg“ ist seit 2010 Teil der Bayerischen Biodiversitätsstrategie. 
Ziel dieser ist es, die Arten- und Sortenvielfalt in Bayern zu sichern und die vielen unterschiedlichen Lebensräume zu erhalten. Außerdem soll den Menschen das Thema Umwelt näher gebracht werden.











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Burggarten


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Vestnertorbastei

Die Vestnertorbastei verleiht der Kaiserburg ein imposantes Aussehen. Die mächtige Bastion, ein klug durchdachtes System aus dicken Mauern mit Vorsprüngen, wurde im 16. Jahrhundert im Westen und Norden zum Schutz der Burg gebaut.
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Von der mit Linden bepflanzten Vestnertorbastei aus, kann man beispielsweise die schnellste Fledermaus, den Großen Abendsegler, bewundern. Des Weiteren wurde hier im Jahr 1678 vom Mathematiker und Künstler Georg Christoph Eimmart eine Sternwarte errichtet. Sie zog besonders viele Pilger an und wurde so zur ersten Volkssternwarte.
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Schnepperschützengärten

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Durch alte Obstsorten, wie die Felsenbirne, die Zierquitte und die Kornelkirsche, ist dort auch für Wildbienen eine Nahrungsquelle vorhanden. Durch Hecken, Sandböden und Sandsteinmauern sind die Schnepperschützengärten aber gleichzeitig auch Lebensraum für eine Vielzahl anderer Insektenarten.
Sie helfen nicht nur die Pflanzen zu bestäuben, sondern dienen auch als Nahrung für Vögel und Fledermäuse. Auch der als lang verschollen gegoltene Efeu-Würger, ist hier wieder zu finden.
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Freiung

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Zwischen den alten Pflastersteinen sind Pflanzen zu finden, die besonders widerstandsfähige Zellwände haben. So können sie den Trittbelastungen durch die Burgbesucher standhalten. Vertreter dieser Gewächse sind zum Beispiel der Breitwegerich.
Auch können Besucher von der Freiung aus sehen, wie Wanderfalken oder Turmfalken über die Burg kreisen. Für beide bietet die Burg einen optimalen Lebensraum. So brütet der Wanderfalke seit 2013 auf dem Sinwellturm, der Turmfalke hingegen auf dem Heidenturm.
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Der Wanderfalke gehört in Deutschland zu den größten Exemplaren seiner Art. Seit Jahren brütet er unter dem Dach des 30 Meter hohen Sinwellturms. 

In diesem Jahr konnten sich die Nürnberger über zwei Jungvögel freuen, die im Juni 2018 bereits ausgeflogen sind. Dr. Stefan Böger, der das Projekt ,,Lebensraum“ auf der Kaiserburg betreut, ist der Ansprechpartner zum Thema Falken. 
Auf der nächsten Seite schildert der Diplom-Biologe, was diesen Raubvogel auszeichnet und schützenswert macht.   
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Hat der Wanderfalke Konkurrenz auf der Burg?

Seit wann ist der Wanderfalke auf der Burg?

Was macht den Wanderfalken so besonders?

Wie läuft der Brutvorgang ab und was passiert wenn die Tiere geschlüpft sind?

Was und wie jagen Wanderfalken?

Wieso lässt sich der Wanderfalke in Nürnberg nieder?

Wieso ist der Wanderfalke eine seltene Art?

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Maria-Sybilla Merian Garten


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Alle Pflanzen im Merian-Garten sind, an die in den Büchern oder Zeichenblättern von Maria Sibylla Merian erwähnten Pflanzen, angelehnt.  

Es gibt Bereiche mit Duftpflanzen, Schmuckpflanzen und Kräutern, sowie ein Beet, dessen Bepflanzung zweimal im Jahr wechselt. Für dieses werden Pflanzen verwendet, die für ihre Heil-, Färbe-, Zier- und Nutzqualitäten bekannt sind. Beispiele hierfür sind die Kapuzinerkresse oder der Fenchel. Durch die Pflanzenvielfalt ist der Garten gleichzeitig Nahrungsquelle für unzählige Insekten.
Auch befindet sich in einer Nische der Gartenmauer ein Insektenhotel. Das ist eine künstlich geschaffene Nisthilfe für wildlebende Bienen, Käfer oder andere Insekten.
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Bügermeistergarten

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Ein Beispiel hierfür ist die seltene Flechte Endocarpon latzelianum (Latzels Lederflechte). Diese ist nicht nur deutschlandweit vom Aussterben bedroht, sondern konnte bis 2010 in Bayern nicht nachgewiesen werden. Wie der Name bereits verrät, wurde der Garten in früheren Zeiten an die Bürgermeister der Stadt vermietet. Eingebettet von Eiben und Stechpalmen können sich heute Groß und Klein an der bunten Vielfalt und den imposanten Skulpturen erfreuen.
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Ölberg

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An der hellen Sandsteinmauer, die den Weg zur Kaiserburg begrenzt, wächst Efeu. Das Gewächs ist eine beliebte Pollen- und Nektarquelle für Insekten.
Direkt am Sandsteinfelsen wächst auf einem kleinen Vorsprung eine Feige. Sie kommt aus dem Mittelmeergebiet und wurde vor langer Zeit auf die Kaiserburg gebracht. Damals sollen Reisende auf den Burgmauern Feigen gegessen haben. Durch Zufall lies einer von ihnen die Frucht fallen und so entstand an genau dieser Stelle der heutige Feigenbaum.
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Kasematten

 
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Fledermausarten, wie beispielsweise das Braune und Graue Langohr oder die Bartfledermaus, nutzen die Kasematten für ihren Winterschlaf. Hierfür sind sie stets auf freie Einflugmöglichkeiten angewiesen. Tief unter den Basteien, in den hohen und schmalen Kasematten, befindet sich auch ein wahrer Überlebenskünstler: Der Totenkäfer, der im Mittelalter einst als Vorbote des Todes galt, verwertet hier organisches Material und bereichert damals wie heute das Ökosystem.
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Sobald die Nacht einbricht, übernehmen die einzigen fliegenden Säugetiere die Lufthoheit. Fledermausarten, wie beispielsweise der Große Abendsegler oder die seltene Zweifarbfledermaus, sind auf der Kaiserburg heimisch geworden. Doch was macht die Jäger der Nacht eigentlich so besonders und wie steht es um den Erhalt ihrer Arten?

Hierfür haben wir uns mit der Scheinfelder Diplom-Biologin Jana Stepanek unterhalten. Seit 28 Jahren setzt sie sich mit großem Engagement für Fledermäuse ein. Im Folgenden können Sie hören, was diese speziellen Säugetiere auszeichnet.
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Fledermausarten

Paarung

Wohnort

Aberglaube

Insektenfresser

Jagdverhalten

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