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Sport in der Schwangerschaft

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Sport in der Schwangerschaft

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Früher noch wurde eine Schwangerschaft wie eine Krankheit gesehen. Die Frau durfte nichts Anstrengendes machen, denn es war verbreitet, dass dadurch Schäden am Kind entstehen könnten. Trotzdem: Hausarbeit und Arbeit auf dem Bauernhof war gang und gäbe.

Heutzutage hat die Wissenschaft herausgefunden, dass vor allem Sport sehr gut für Mutter und Kind ist. Von der mentalen Stärke über das bessere physische Wohlbefinden gibt es viele verschiedene Vorteile. Von Schwimmen, Walken und Wandern bis hin zu Rad fahren ist vieles erlaubt. Doch nicht jede Sportart ist auch für jede Schwangere geeignet und nicht jeder Sport darf durch die gesamte Schwangerschaft hinweg betrieben werden. Auch wer vor der Schwangerschaft noch keinen Sport betrieben hat, muss vorsichtig sein.

Um als Mutter optimal mit dem Kind im Einklang zu sein, gibt es hier einen Überblick über die verschiedenen Sportarten mit Beispielen und dem Besuch verschiedener Kurse, die auf Schwangere ausgelegt sind. Eine Personal Trainerin, eine Hebamme sowie eine Gynäkologin geben außerdem Tipps und Tricks rund um das Thema "Sport in der Schwangerschaft".
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Passantenumfrage in der Stadt Ansbach

Darf man Sport während der Schwangerschaft ausüben? Und wenn ja welchen? Passanten und Besucher der Stadt Ansbach geben Antworten.

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Sport während der Schwangerschaft bringt viele Vorteile mit sich. Für eine Frau, die regelmäßig Sport betreibt, kann es einen leichteren Schwangerschaftsverlauf geben. Viele Frauen machen ihren Sport auch weiter, um während der Schwangerschaft fit  zu bleiben und nach der Geburt leichter wieder in ihre Sportart einsteigen zu können. Schwangere, die noch nicht aktiv Sport betrieben haben, müssen nicht zwangsläufig damit anfangen. Trotzdem schadet leichte Bewegung auch diesen Frauen nicht.
Hier nun die wichtigsten Vorteile:

• Steigerung des Wohlbefindens

• Vorbeugung von Thrombosen, Krampfadern,
   Wassereinlagerungen und Diabetes mellitus

• Verbesserte Sauerstoffversorgung von Mutter und
   Kind

• Abbau von psychischem Stress

• Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit während
   der Schwangerschaft

• Reduzierung von Rückenschmerzen durch Stärkung der
   Muskulatur
 
• Abbau von schwangerschaftstypischen Beschwerden wie
   etwa Rücken - und Nackenschmerzen oder auch
   Wassereinlagerungen
 
• Mehr Durchhaltevermögen bei der Geburt

• Bessere Erholung nach der Geburt
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Sport ja - Sport nein

Drei Frauen, die Sport während der Schwangerschaft betrieben haben, erzählen von ihren Erfahrungen - und auch warum sie teilweise aufgrund ihrer Schwangerschaft damit aufhören mussten.

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Erstes Trimester

Das erste Stadium bezeichnet man als sogenannte Frühschwangerschaft. Hier stellt sich der Körper auf das wachsende Kind ein. In diesem Trimester sollte jede Schwangere Sport nach ihrem eigenen Gefühl ausüben.
Trotzdem ist Sport während der Schwangerschaft vor allem für Frauen, die vorher nicht regelmäßig körperlich aktiv waren, nicht zwingend nötig, schadet aber auch nicht. Trainierte Sportlerinnen können ihren Sport weiter ausüben. Leistungssport ist jedoch auch schon zu Beginn der Schwangerschaft nicht mehr empfehlenswert.
Speziell bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften ist besondere Vorsicht geboten. Hier sollte vor allem mit dem Gynäkologen Rücksprache gehalten werden.
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Ohne Einschränkungen machbar:
Besonders empfehlenswert: 
Schwimmen
Walken

Aber auch:
Joggen                 Wandern
Radfahren          Gymnastik
Tanz                      Pilates
Yoga

Nur im unteren Belastungsbereich:
Rudern                               Bodenturnen
Tennis/Squash               Badminton
Tischtennis                      Segeln

Mit Vorsicht:
Schlittschuhlaufen       Inlineskaten
Hochsprung                     Weitsprung
Kugelstoßen                    Diskuswurf
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Um sich fit zu halten, ist Joggen eine gute Möglichkeit für jede schwangere Frau. Man braucht keine Hilfsmittel und dieser Sport kann alleine ausgeübt werden.
Trotzdem müssen ein paar Regeln beachtet werden. Hier die wichtigsten Tipps, um auch beim Laufen optimal im Einklang mit dem Kind zu sein:

• Die Schultern sollten locker und entspannt sein

• Eine leichte Neigung des Oberkörpers nach vorne ist
   ideal

• Der Fuß setzt zuerst mit der Ferse auf und wird
   anschließend nach vorne hin abgerollt

• Um ein Verspannen der Schultern zu vermeiden, sollte
   der Blick geradeaus gerichtet werden

•  Während des Laufens sollte darauf geachtet werden,
    dass nicht ins Hohlkreuz gefallen wird

• 3 bis 4 mal pro Woche 15 bis 30 Minuten sind optimal,
   eine Herzfrequenz von 140 Schlägen ist ideal

• Wichtig ist es, Stöße durch gutes Schuhwerk und weiche
   Untergründe abzufedern

• Sollte es während des Laufens zu Unwohlsein oder
   anderen Beschwerden kommen, so ist der Sport
   unverzüglich abzubrechen
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Joggen - Gemeinsam auf dem Weg

Warum ist Joggen in der Schwangerschaft gut? Personal Trainerin Melanie Weth gibt Auskunft.

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Drei Dehnübungen zum Entspannen nach dem Joggen

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Neben den zahlreichen Einzelsportarten kann eine schwangere Frau auch teilweise ihren gewohnten Gruppensport weiterführen. Jeder Sport mit Gleichgesinnten bringt Abwechslung für die Frau. Trotzdem sollten vor allem Gruppensportarten mit Körperkontakt nach der Bestätigung der Gynäkologin, dass man schwanger ist, nicht mehr ausgeübt werden. Das Risiko eines Abganges ist zu hoch.
Tischtennis bereitet im ersten Trimester aber noch keine Probleme, so lange die Schwangere auf ihren Bauch Acht gibt und bei großer Belastung Pausen einlegt. Bei Beschwerden sollte auf jeden Fall der Sport unterbrochen und ein Gynäkologe aufgesucht werden.

Vorsichtig sollte auch jede Schwangere sein, wenn mit mehreren Personen der sogenannte "Rundlauf" gespielt wird. Dies ist aufgrund der hohen Verletzungsgefahr und der großen Anstrengung nicht zu empfehlen.

Spätestens im dritten Trimester muss allerdings auch dieser Sport aufgehört werden. Der Bauch hat nun einen beträchtlichen Umfang angenommen und behindert beim Spielen. Außerdem ist das Verletzungsrisiko für Mutter und Kind sehr groß.
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Vermieden werden sollte ...

... jede Sportart mit großem Verletzungsrisiko:
Mannschafts- und Kampfsportarten
(z.B. Fechten, Judo, Karate, Fußball, Handball, Volleyball, Hockey, Basketball)
Reiten
Klettern

... jede Disziplin mit hohem Sturzrisiko:
 Geräteturnen                 Ski alpin

... große körperliche Anstrengung:
Marathon/Triathlon    Bodybuilding
Boxen                                Bungeejumping
Tauchen                           PowerPlate
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Zweites Trimester

Ist das erste Trimester mit Schwangerschaftsübelkeit und Ähnlichem überstanden, kann die Schwangere sportlich aktiver werden. Sowohl psychisch als auch physisch hat sich der Körper an die neue Situation gewöhnt und der Frau geht es besser.
Trotzdem muss immer bedacht werden, dass nicht mehr jede Sportart ausgeübt werden kann. Der wachsende Bauch kann hierbei oft im Weg sein. Grundsätzlich ist alles erlaubt, was der Schwangeren und dem Kind gut tut.
Wer vorher nicht auf den Leistungssport verzichtet hat, sollte spätestens jetzt damit aufhören.
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Ohne Einschränkungen machbar:
Besonders empfehlenswert:
Schwimmen
Walken

Aber auch:
Wandern             Yoga
Radfahren          Gymnastik
Tanz                      Pilates

Nur im unteren Belastungsbereich:
Rudern                       Bodenturnen
Tennis/Squash       Badminton
Tischtennis              Segeln

Nur bis zur 16. Schwangerschaftswoche:
Schlittschuhlaufen       Inlineskaten
Hochsprung                     Weitsprung
Kugelstoßen                    Diskuswurf
 
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Im zweiten Trimester ist Nordic Walking aber auch Wandern sehr zu empfehlen. Mit den Stöcken kann das zusätzliche Gewicht des Kindes abgefedert werden. Hier ein paar Tipps, damit es rundum gut gelingt:

• Stock und Bein sollten gegengleich bewegt werden
  (linkes Bein vorne = rechter Stock vorne)

• Der Bereich der Schultern und des Oberkörpers ist locker
   und entspannt, es wird den Bewegungen nachgegangen

• Um den Rücken zu schonen, sollte der Oberkörper leicht
   vorgeneigt werden

• Der Stock sticht in den Boden ein, sobald der 
   gegenüberliegende Fuß mit der Ferse aufsetzt

• Um ein Verspannen der Schultern zu vermeiden, sollte
   der Blick geradeaus gerichtet werden

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Nordic Walking - Die entspannte Variante zum Joggen

Warum ist Nordic Walking in der Schwangerschaft gut? Personal Trainerin Melanie Weth gibt Auskunft.

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Drei Dehnübungen zum Entspannen nach dem Walken

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Kathrin Bauer ist Hebamme in der Hebammenpraxis Ansbach und selbst Mutter. Neben ihrer normalen Tätigkeit bietet sie auch einen Yogakurs für Schwangere an. Aus der näheren Umgebung nutzen viele schwangere Frauen das Angebot. Sie wollen nicht nur die eigene Fitness behalten, sondern auch einen ausgleich zum Alltag haben. Außerdem werden sie nebenbei auch noch auf die Geburt vorbereitet.

Was für eine Arte von Yoga bieten Sie in ihrem Kurs an? 
Kathrin Bauer: Ich mache mit den Schwangeren dynamisches Yoga und dieses Yoga ist eine Kombination aus Entspannung, Bewegung, Dehnung immer in Kombination mit der Atmung. Diese Übungen sind so ausgesucht, dass sie Schwangere problemlos machen können. Ich schaue darauf, dass die Schwangeren ihre geraden Bauchmuskeln nicht belasten und auch keine überdehnenden Übungen oder springende Bewegungen dabei sind.

Warum ist es gut, Yoga während der Schwangerschaft zu machen?

Bauer: Yoga ist gut in der Schwangerschaft, weil die Frau Zeit hat, sich auf das Baby und sich selbst zu konzentrieren. Sie kann die Bewegungen während unserer gemeinsamen Stunde spüren und die Zeit ganz bewusst mit dem Baby genießen. Dies kommt vor allem durch die Entspannungsübungen und durch die Bewegungen. Yoga ist auch eine optimale Vorbereitung auf die Geburt. Jede Schwangere bekommt Schwangerschaftsbeschwerden, weil der Körper sich verändert. Es gibt eine Gewichtsverlagerung nach vorne, die Rückenmuskulatur wird beansprucht. Im Yoga machen wir sehr viele Übungen zum Aufbau der Muskulatur. Die Rückenmuskulatur wird gestärkt, damit sie nicht durch das Gewicht, das die Frau zu tragen hat, geschädigt wird. Worauf ich noch Wert lege, ist, dass die Frauen ein gutes Alltagsverhalten haben, weil es der Baustein für eine gesunde Haltung ist.  

Hat Yoga einen positiven Effekt während der Geburt?

Bauer: Ich bin davon überzeugt, dass es das hat. Ich habe ganz oft die Rückmeldung, dass die Schwangeren während der Geburt die Schmerzen durch die Entspannungsübungen aus dem Yoga nicht so sehr wahrnehmen. Beim Yoga wird es auch manchmal anstrengend und die Frau hat den Gedanken, dass sie keine Lust mehr hat, aber ich als Yogalehrerin motiviere die Schwangeren und sage ihnen, dass sie sich auf die Atmung konzentrieren sollen. Dann flutschen die Bewegungen ganz von alleine. Auch unter der Geburt, wenn die Schwangeren entspannen können und den Schmerz besser wahrnehmen, konzentrieren sie sich auf die Atmung, damit der Schmerz nicht so sehr im Vordergrund steht. Ich habe auch den Eindruck, dass die Schwangeren, die bei mir im Yoga waren, eine andere Wahrnehmung des Körpers haben. Sie haben während der Geburt auch eine aufrechtere Gebärhaltung. 
 
Wer kann Yoga während der Schwangerschaft machen?
Bauer: Yoga ist für jede schwangere Frau gut, die sich bewegen will. Am besten ist es, Yoga im 2. Trimester anzufangen. Danach kann es aber jede Frau bis zur Geburt machen. Ich selbst habe am Tag vor der Geburt noch einen Kurs besucht. Bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften muss jede werdende Mutter vorsichtig sein, da sich der Muttermund öffnen kann. Am besten wird bei solchen Fällen der Gynäkologe um Rat gefragt. 







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Vermieden werden sollte ...

... jede Sportart mit großem Verletzungsrisiko:
Mannschafts- und Kampfsportarten
(z.B. Fechten, Judo, Karate, Fußball, Handball, Volleyball, Hockey, Basketball)
Reiten
Klettern

... jede Disziplin mit hohem Sturzrisiko:
 Geräteturnen                 Ski alpin

... große körperliche Anstrengung:
Marathon/Triathlon    Bodybuilding
Boxen                                Bungeejumping
Tauchen                           PowerPlate

... ab der 16. Schwangerschaftswoche:
Schlittschuhlaufen               Diskuswurf
Inlineskaten                            Joggen
Hoch- und Weitsprung       Kugelstoßen
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Drittes Trimester

Im letzten Trimester kann die Schwangere nur noch sehr eingeschränkt Sport treiben. Vor allem der immer weiter wachsende Bauchumfang behindert bei fast allen Sportarten. Auch die 10 bis 15 Kilogramm mehr Körpergewicht beeinflussen die Leistungsfähigkeit.
Durch die bevorstehende Geburt haben sich Gelenke und Bänder gedehnt und auch die Bandscheiben sind lockerer geworden. Es ist wichtig, die sportliche Belastung zu reduzieren, weil das Kind auf den Beckenboden drückt.
Die meisten Sportarten sind in diesem Stadium der Schwangerschaft nicht mehr empfehlenswert.
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Ohne Einschränkungen machbar:
Besonders empfehlenswert:
Schwimmen
Walken

Aber auch:
Wandern             Yoga
Radfahren          Gymnastik
Pilates

Nur im unteren Belastungsbereich:
Bodenturnen      Laufen
Segeln
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Im dritten Trimester kann eine schwangere Frau aufgrund des großen Bauchumfangs nicht mehr viel Sport betreiben. Beim Fahrrad fahren, stört allerdings der Bauch nicht. Um aber das Kind optimal zu schützen und sich rundum wohl zu fühlen, sollten ein paar Regeln und Tipps beachtet werden:

• Ein Damenfahrrad mit tiefem Einstieg und gefedertem
   Sattel macht das Fahren angenehmer

• Die Schultern sollten locker gelassen werden

• Damit der Schuh nicht vom Pedal rutschen kann, sollten
   die Schuhe eine strukturierte Sohle haben

• Auf einem ebenen Untergrund ist die Anstrengung
   geringer und auch das Sturzrisiko wird gesenkt

• Der Puls sollte unter 130 Schlägen bleiben

• Es kann jeden Tag gefahren werden

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Fahrrad fahren bringt Ablenkung

Warum ist Fahrrad fahren in der Schwangerschaft gut? Personal Trainerin Melanie Weth gibt Auskunft.

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Drei Dehnübungen zum Entspannen nach dem Fahrrad fahren

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Im dritten Trimester ist der Bauch auf seinen größten Umfang angewachsen und für die werdenden Mütter wird es immer schwerer, sich zu bewegen.
Aquafitness oder auch Wassergymnastik bietet in diesem Stadium die optimale Entlastung für die Rückenmuskulatur, denn das Wasser trägt das Gewicht des Kindes. Außerdem werden die Gelenke geschont. Als Nebeneffekt wird auch noch auf die Geburt vorbereitet. Mit den Übungen kann die Atmung kontrolliert und die Ausdauerfähigkeit ausgebaut werden.

Besonders geeignet ist ein Kurs für all diejenigen Schwangeren, die auch bis zum Ende der Schwangerschaft noch Sport betreiben möchten. Vor allem dadurch, dass die Übungen im niedrigen Lehrbecken absolviert werden, kann sich selbst eine Nichtschwimmerin ins Wasser wagen.
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Aquafitness - Fit for two

Aquafitness bieten viele verschiedene Vereine an. Der Post SV Nürnberg hält seinen Kurs im Lehrbecken des eigenen Schwimmbades ab. Schwimmtrainerin und Physiotherapeutin Luisa Christl leitet die Übungen für Schwangere.

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Vermieden werden sollte...

... jede Sportart mit großem Verletzungsrisiko:

Mannschafts- und Kampfsportarten
(z.B. Fechten, Judo, Karate, Fußball, Handball, Volleyball, Hockey, Basketball)
Reiten
Klettern

... jede Disziplinen mit hohem Sturzrisiko:
Geräteturnen                   Ski alpin

... große körperliche Anstrengung:
Marathon/Triathlon     Bodybuilding 
Boxen                                 Bungeejumping
Tauchen                            PowerPlate 

... ab der 16. Schwangerschaftswoche nicht mehr:
Schlittschuhlaufen               Diskuswurf
Inlineskaten                            Joggen
Hoch- und Weitsprung       Kugelstoßen
 
... ab der 29. Schwangerschaftswoche nicht mehr:
Tanz                             Bodenturnen
Tennis                         Badminton
Tischtennis               Squash
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Service

Unter besonderen Umständen

Gynäkologin Dr. Siewert-Neudeck weiß, worauf Schwangere bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften achten müssen.
Gynäkologin Dr. Siewert-Neudeck weiß, worauf Schwangere bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften achten müssen.
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Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften muss man differenziert betrachten. Es gibt viele Frauen, die Sport machen dürfen. Andere wiederum nicht, weil es zu Frühgeburten oder Komplikationen kommen kann. Auch hier weiß Gynäkologin Dr. Siewert-Neudeck Rat.

Was muss bei einer Mehrlingsschwangerschaft beachtet werden?
Dr. Siewert-Neudeck: Was man sich bei Mehrlingsschwangerschaften immer vor Augen halten muss: Die Gebärmutter muss zwei oder mehr Kinder tragen und muss auch zwei Kinder ernähren. Dadurch drückt das doppelte Gewicht (oder auch mehr) auf den Muttermund. Ist der Muttermund instabil, ist die Gefahr groß, dass er frühzeitig aufgeht. Vor allem beim Sport kann dies schnell der Fall sein.
Wenn eine Frau keine Probleme und einen gut tragenden Muttermund hat, kann problemlos Sport betrieben werden. Auch hier eignet sich vor allem Schwimmen oder Walken.

Jede Schwangere muss aber immer auf ihren Körper hören und bei Beschwerden mit dem Sport aufhören. Eine Rücksprache mit dem Gynäkologen ist vor allem bei Mehrlingsschwangerschaften ratsam.

Dürfen Frauen mit Risikoschwangerschaften Sport treiben?
Dr. Siewert-Neudeck: Bei Risikoschwangerschaften gibt es viele verschiedene Fälle. Viele werdende Mütter dürfen sogar Sport machen. Hat beispielsweise eine Frau Bluthochdruck, kann ganz sanft mit Sport geholfen werden.

Auch eine Frau, die nur aufgrund ihres Alters - also 35 Jahre oder älter - zu den Risikoschwangeren zählt, kann Sport machen. Für sie ist Sport sogar etwas Gutes und kann den Risiken einer Fehlgeburt entgegen wirken.

Übergewichtige Schwangere dürfen ebenfalls Sport machen. Für sie ist es sogar viel besser sich zu bewegen, denn das Übergewicht birgt viele Risiken für Mutter und Kind. Allerdings muss die Frau auch hier immer auf die Signale des Körpers achten.

Jede Frau sollte bei einer Risikoschwangerschaft vorher mit dem Arzt abklären, ob Sport betrieben werden darf und vor allem auch welche Sportart besonders geeignet ist. Bei jeglichen Beschwerden während des Sports muss auf jeden Fall ein Gynäkologe aufgesucht werden.










Gynäkologin Dr. Siewert-Neudeck weiß, worauf Schwangere bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften achten müssen.
Gynäkologin Dr. Siewert-Neudeck weiß, worauf Schwangere bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften achten müssen.
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Viele Frauen denken, dass man sich während der Schwangerschaft besonders ernähren muss. Dieses Vorurteil stimmt allerdings gar nicht und auch wenn eine Schwangere Sport betreibt, müssen keine Zusatzprodukte eingenommen werden. Wer viel Sport während der Schwangerschaft macht, kann leicht einen Wadenkampf bekommen, dieser weist aber nicht immer zwangsläufig auf einen Magnesiummangel hin. Meist haben die Frauen nur zu wenig getrunken.
Auch unterstützende Eiweißshakes sind nicht notwendig. Selbst eine nicht schwangere Frau müsste diese bei einer normalen und ausgewogenen Ernährung nicht zusätzlich zu sich nehmen.

Auch wenn kein Sport während der Schwangerschaft betrieben wird, sollte jede Frau auf die Ernährung achten und auch darauf, dass sie genug trinkt. Worauf genau geschaut werden muss und bei welchen Lebensmitteln Vorsicht geboten ist, erklären viele Hebammenpraxen in expliziten Kursen. Dort kann sich jede Schwangere informieren und bekommt eine Beratung, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
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Hebamme Ruth Sichermann kennt sich mit Ernährung während der Schwangerschaft aus.
Hebamme Ruth Sichermann kennt sich mit Ernährung während der Schwangerschaft aus.
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Hebammen kennen sich mit den Bedürfnissen der Schwangeren bestens aus. Auch für die Ernärung stehen sie mit Rat und Tat zur Seite. Ruth Sichermann aus der Hebammenpraxis in Meinhardswinden bei Ansbach hat die wichtigsten Fragen beantwortet.

Worauf sollten schwangere Frauen bei der Ernährung achten?
Ruth Sichermann: Grundsätzlich sollte sich jede Schwangere gesund ernähren. Es sollten keine Mangelerscheinungen auftreten. Oft wird gedacht, dass man für Zwei essen muss, das muss aber gar nicht sein. Für viele Frauen ist es ein großes Problem, dass sie am Anfang der Schwangerschaft große Übelkeit verspüren. Dadurch können sich diese Frauen oftmals nur sehr gering oder gar nicht ernähren. Diese Frauen werden dann mit einer Infusionstherapie dazu gebracht, Nährstoffe zu sich zu nehmen. Aber ansonsten sollte man darauf achten, eine ausgewogene Ernährung zu haben.

Welche Probleme können während der Schwangerschaft auftreten, wenn man sich nicht gesund ernährt?
Ruth Sichermann: Es ist ein großes Grundproblem der heutigen Zeit, dass man sich  nicht mehr richtig ernährt. Dadurch kann in der Schwangerschaft Diabetes auftreten. Ein Test darauf wird heutzutage schon in die Vorsorgeuntersuchungen mit aufgenommen.
Hinzu kommt, dass man nur rund 300 Kalorien mehr am Tag zu sich nehmen sollte. Viele Frauen überschreiten aber diese Richtlinie und ernähren sich zu üppig. Dadurch frisst man das Kind fett.

Welche Nährstoffmängel können auftreten und wie behebt man diese?
Ruth Sichermann: Viele Frauen weisen einen Eisenmangel auf und versuchen diesen mit Tabletten auszugleichen. Wenn sich die Frauen aber ordentlich ernähren würden, könnten sie um die Nahrungsergänzung herum kommen. 

Wie viel sollte man am Tag trinken und vor allem was?
Ruth Sichermann: Normalerweise sagt man, dass die Frauen zwei bis drei Liter pro Tag trinken sollen. Es gibt natürlich immer Frauen, die aus der Regel fallen und mehr oder weniger zu trinken brauchen. Wir empfehlen vor allem Wasser oder Tee. 

Wie sieht es mit alkoholfreien Getränken oder Kaffee aus?
Ruth Sichermann: Mit einem alkoholfreien Bier wäre ich vorsichtig. Manchmal raten wir dazu, wenn die Milchproduktion gesteigert werden soll, aber ansonsten würde ich davon ablassen. Bei Kaffee sieht das anders aus. Wenn man nicht mehr als zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt trinkt, ist das ok. Manche Frauen haben auch einen niedrigen Blutdruck, diese dürfen natürlich ihre Tasse Kaffee zum Aufstehen trinken.









Hebamme Ruth Sichermann kennt sich mit Ernährung während der Schwangerschaft aus.
Hebamme Ruth Sichermann kennt sich mit Ernährung während der Schwangerschaft aus.
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Das Ausgangsgewicht bestimmt die Schwangerschaftskilos

Wie viel Kilogramm sollten während der Schwangerschaft zugenommen werden? Wie schwer ist ein normalgewichtiges Kind? Und wie viel Wasser lagert der  Körper einer Schwangeren ein? Hebamme Ruth Sichermann gibt Antworten.

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Erst Rückbildung - dann Sport

Wann man nach der Geburt wieder mit dem Sport einsteigen darf, wissen viele Schwangere nicht. Personal Trainerin Melanie Weth hat sich explizit mit den Themen für Schwangere beschäftigt.

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Drei Übungen für die Zeit nach der Schwangerschaft

Um leichter wieder zum Normalgewicht zu kommen, zeigt Personal Trainerin Melanie Weth drei Übungen zur Muskelstärkung.

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Beim Sport vor der Schwangerschaft gibt es für jede Frau, die schwanger werden möchte, keine Enschränkungen. Jeder Sport kann betrieben werden, es gibt keinen, der die Möglichkeit einer Schwangerschaft hemmt.

Trotzdem muss betont werden, dass jede Sportart, die auf Leistungssportniveau betrieben wird, dazu führt, dass der Körper sich umstellt. Jede Leistungssportlerin kann nur dann schwanger werden, wenn sie ihren Einsatz für den Sport reduziert und sich Ruhepausen gönnt. Nur so kann sich der Körper auf eine Schwangerschaft einstellen und eine Eizelle nistet sich ein.

Auch Gynäkologin Dr. Siewert-Neudeck weiß: "Leistungssport wird eine Schwangerschaft eher verhindern. Es ist eine alte Geschichte, dass wenn die Antilopenherde permanent auf der Flucht ist, und ständig unter Stress steht - Leistungssport ist körperlicher Stress - kaum kleine Antilopen geboren werden. Wenn die Herde hingegen in Ruhe ist und genügend Nahrung hat, gibt es Nachwuchs. Genauso ist es bei uns Menschen. Eine Leistungssportlerin wird Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden. Es ist nicht völlig unmöglich aber unwahrscheinlicher als bei einer Frau, die gemäßigten Breitensport betreibt."   
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Ansprechpartner

Dr. Kristin Siewert-Neudeck, Gynäkologin
Frauenärzte am Bürgerpark Ansbach

Kathrin Bauer, Hebamme
Hebammenhaus Ansbach

Ruth Sichermann, Hebamme
Hebammenpraxis Ansbach

Luisa Christl, Physiotherapeutin und Schwimmtrainerin
Post SV Nürnberg

Melanie Weth, Personal Trainerin
InJoy Fitness Ansbach

Fachliteratur

Ernährungsberatung in der Schwangerschaft, Volker Briese,  2010, De Gruyter

Ernährungsmedizin, Hans Konrad Wiesalski, Stephan C. Bischoff und Christoph Puchstein, 2010,
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart

Leistungsphysiologie, Josef Tomasits und Paul Haber, 2008, Springerverlage Wien

Lehrbuch Sportmedizin, Christine Graf (Hrsg.), 2001, Deutscher Ärzte-Verlag Köln

Sport in der Schwangerschaft - 9 Monate fit und aktiv, Christina Gottschall, Sabine Heilig und Alexander Braun, 1998, BLV Verlagsgesellschaft mbH

Sport in der Schwangerschaft, Landessportbund NRW






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Isabel Weber, geb. Denk
                          Ressortjournalistin
                          Schwerpunkt Medizin

Stefanie Engerer
                          Ressortjournalistin
                          Schwerpunkt Sport

Ein Abschlussprojekt der Hochschule Ansbach


Großer Dank geht an:

Professor Dr. Markus Paul, betreuender Professor

Manuela Ziegler für das Impressumsfoto

Alle beteiligten Schwangeren und Kontaktpersonen für ihre Hilfsbereitschaft, womit wir die Möglichkeit bekommen haben, dieses Projekt zu realisieren.
Im Speziellen an Frau Dr. Siewert-Neudeck und Herrn Dr. Schwarz, die uns tatkräftig - auch mit Materialien - unterstützt haben.
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